Young Leaders diskutieren und formulieren kollektive Thesen zur Beschleunigung der Green Transformation © BDI

Young Leaders diskutieren und formulieren kollektive Thesen zur Beschleunigung der Green Transformation © BDI

Young Leaders diskutieren und formulieren kollektive Thesen zur Beschleunigung der Green Transformation © BDI

Young Leaders diskutieren und formulieren kollektive Thesen zur Beschleunigung der Green Transformation © BDI

Wir lieben die Industrie. Wir lieben die Ehrlichkeit. Wir lieben die Zukunft.

Kollektive Thesen der Young Leaders zur Beschleunigung der Green Transformation.

Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie. Klimaschutz auch. Zumeist wird er als eine technische, finanzielle und juristische Herausforderung verstanden. Das Land aber braucht mehr – eine Erzählung, ein optimistisches Aufbruchsnarrativ als kollektives emotionales Fundament. Ohne gesellschaftliche Akzeptanz wird diese historische Aufgabe nicht gelingen.

Wirtschaftswunder, deutsche Einheit, Sommermärchen – Deutschland kann Aufbruch, Transformation, Begeisterung. Stimmt die Motivation, dann sind auch Hürden gut zu nehmen. Dazu gehört optimistische, respektvolle und ehrliche Kommunikation. Und die Lust auf Zukunft.

Unsere Aufgaben reichen weit über innerbetriebliche Abläufe hinaus in die Gesellschaft. Wir sehen unsere Rolle als empathische Treiber der Politik. Wir Young Leaders sind uns bewusst, dass wir Verantwortung nicht nur für Zahlen und Prozesse tragen. Unser aller Verhalten als Repräsentanten der deutschen Industrie macht einen Unterschied. Wir üben uns in Ambiguitätstoleranz und Resilienz, wenn es darum geht, Widersprüche und Gräben respektvoll zu integrieren, z. B. Wettbewerb und gemeinsame Interessen, Dax und Mittelstand, Ist- und Soll-Zustände.

Technologisch sind wir gut aufgestellt, gleichwohl wollen wir weder falsche Erwartungen wecken noch green washing betreiben. Nur wenn wir Herausforderungen klar benennen, können wir auch Lösungen bieten, für unsere Millionen Mitarbeitenden nach innen und nach außen.

Wir haben hohe Ansprüche an uns selbst, unsere Organisationen und an die Politik. Es geht uns um mehr Schnelligkeit und mehr Ganzheitlichkeit bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen. Wir denken branchenübergreifend, realistisch und optimistisch.

Klimaschutz braucht engagierte Mitarbeiter

Viele Menschen, die sich täglich um die Erreichung der Klimaziele Sorgen machen, arbeiten in unseren Unternehmen an Lösungen und neuen Technologien. Millionen Mitarbeiter nutzen die Chance, einen Beitrag zur CO2-Neutralität im Unternehmen und privat zu leisten.

Engagierte Mitarbeiter müssen Formate in Unternehmen vorfinden, in denen sie sich einbringen können. Dass Mitarbeiter Lust auf Klimaschutz haben und Selbstverantwortung leben, zeigt ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Volkswagen rief im Rahmen des Earth Days im Frühjahr weltweit und markenübergreifend dazu auf, sich in den eigenen Teams zum Thema Klima- und Umweltschutz auszutauschen. Sich der Klimasünden im alltäglichen Leben, privat und beruflich, bewusst zu werden, Lösungen in der unmittelbaren Umgebung zu suchen und umzusetzen. Der Konzern stellte dafür eine Stunde Arbeitszeit zur Verfügung – für ALLE, auch die Mitarbeiter in getakteten Produktionsbereichen. Eine Initiative mit riesigem Schneeballeffekt, die 660.000 Mitarbeiter zu persönlichen Klimazielen inspirierte, zu kleinen Ideen, die in Summe Großes bewirken – nachhaltig.

Engagierte Mitarbeiter möchten den Fortschritt leben, können dies aber nicht immer. Im Mittelstand konnte ein Unternehmen z. B. keine Ladesäulen für elektrische Fahrzeuge auf dem Firmenparkplatz für ihre Mitarbeiter installieren, weil der Verwaltungsaufwand rund um die Erfassung von geldwerten Vorteilen in der Lohnabrechnung die Initiative im Keim erstickte. Hier muss Deutschland pragmatischer werden.

Engagierte Mitarbeiter müssen Ihre Ideen skalieren können. Für die Transformation brauchen wir Fachkräfte im Handwerk, in der Produktion und bei der Digitalisierung. Wenn die Fachkräfte fehlen, werden wir in einen Umsetzungsstau geraten – Beispiel Schienenausbau und -anbindung. Pragmatischer Klimaschutz heißt für uns daher auch: Mehr Fachkräfteeinwanderung, eine höhere Quote von Schülerinnen und Schülern mit einem Schulabschluss und eine höhere Quote an berufstätigen Frauen.

Think Big – ist die Devise von platform3L für Mittelstand und Schulen. Das Projekt Wirkstatt Nachhaltigkeit mit 80 Schulen in Bayern inspiriert und motiviert zu mehr Klimaschutz. Kinder entwickeln anhand von konkreten Beispielen eigene Maßnahmen und setzen diese auf dem aktuellen Stand der Technik um.

Klimaschutz braucht Ehrlichkeit

Bei allen Klimaschutzmaßnahmen muss auch die Lebenswirklichkeit der Menschen im Fokus stehen. Denn ohne gesellschaftliche Akzeptanz wird das Jahrhundertprojekt Klimaneutralität scheitern. Zur Wahrheit gehört: Regenerativ erzeugter Strom ist heute teurer als Elektrizität aus fossilen Quellen. Der Käufer eines Autos müsste 300-400 Euro mehr für einen Wagen aus grünem Stahl zahlen als mit konventionellem Stahl. Ein Flug ans Mittelmeer kann mit synthetischen Kraftstoffen zukünftig nicht 200 Euro kosten.

Die Energiewende wird nicht ohne Kostensteigerungen machbar sein. Eine ehrliche Kommunikation ist wichtig, um die Menschen auf die Vorteile, aber auch die damit verbundenen Belastungen vorzubereiten. Zu den Vorteilen gehören u. a. die hoffentlich vermiedenen Kosten für Schadensfälle und Umweltkatastrophen.   

Klimaschutz braucht Stabilität

Wir wünschen uns von der Politik konkrete Ziele sowie einen den Zielen dienenden, sicheren, regulatorischen Rahmen. Dieser muss inhaltlich, zeitlich und finanziell konkret und stabil sein. D. h. es wird verbindlich vorgegeben, welche Technologien in welchem Umfang ausgebaut bzw. in einer Transitionsphase zugelassen werden, und welche Fördertöpfe hierzu in welcher Höhe und unter welchen Bedingungen zur Verfügung stehen. Private sowie Investitionsmittel aus dem Bankenbereich werden auf Basis sinnvoller Regularien in Projekte allokiert, die zum Klimaziel beitragen. Hinderliche Bürokratie muss abgeschafft werden. Zusammengefasst: Wir brauchen Investitionssicherheit.

Was sich so formuliert selbstverständlich anhört, widerspricht den Erfahrungen, die wir im geschäftlichen Alltag machen. Für eine Elektrifizierung der Wirtschaft brauchen wir viel grünen Strom. Den erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) werden wir ohne Ausweisung von Mindestflächen für Windeignungsgebiete im Raumordnungs-/Baugesetzbuch, die Straffung von Instanzwegen bei Klagen, einer Prioritätenregelung von Klima- über Artenschutz, der Vereinheitlichung von Standards für Umweltverträglichkeitsprüfungen – um nur einige Beispiele zu nennen – nicht schaffen.

Klimaschutz braucht Technologieoffenheit und Etappensiege

Klimaschutz ist unser Alltag. Aber wir kennen noch nicht alle Lösungen zur Umsetzung der Klimaneutralität. Wir rechnen mit weiteren Innovationsschritten und brauchen deshalb einen technologieoffenen Markt. Wir wünschen uns von der Politik, dass neue Technologielösungen ideologiefrei im Hinblick auf ihren Zielerreichungsbeitrag bewertet werden. Es macht keinen Sinn, Brückentechnologien zu verteufeln, z. B. Fuel switch von Kohle zu Erdgas. Sie leisten auf dem Weg zur Klimaneutralität einen wichtigen Beitrag für Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und konkrete CO2-Reduktionen.

Technologien, die jetzt für die Transitionsphase anerkannt werden, müssen anerkannt bleiben (z. B. Gaskraftwerke mit der Option zum Umbau in wasserstofftaugliche Kraftwerke). Aufgrund von schnelllebigen gesellschaftlichen Stimmungen dürfen sich heutige Investitionen nicht als sunk costs der Zukunft erweisen, weil z. B. Gas der nächste Punkt auf der Agenda von NGOs ist.  Investition in Anlagen mit und rund um Wasserstoff sind schwierig, wenn nicht auch andersfarbiger Wasserstoff als grün zur Verwendung in den zu bauenden Anlagen – zumindest in einer Übergangsphase – zugelassen wird.

Per derzeitiger EU Taxonomie werden Unternehmen auf Basis Ihrer aktuellen Tätigkeit mit einem grün- oder nicht-grün Anstrich versehen. Selbst wenn ein Unternehmen ausschließlich oder mehrheitlich in nachhaltige Projekte investiert, wird es per EU-Taxonomie diskriminiert, nur weil es in der Transition Geld verdient in Geschäftsfeldern, die u. U. noch nicht nachhaltig genug sind oder nur einen Beitrag in der Transition leisten (z. B. durch den Betrieb von Gaskraftwerken).

Klimaschutz braucht resiliente Systeme

In einer immer mehr durch erneuerbare Energien – und damit volatil – geprägten Welt wird das Thema Versorgungssicherheit eine besondere Herausforderung darstellen, die wir nur durch den Einsatz von Strom und Molekülen bewältigen können. Gas steht heute für 1.000 Terawattstunden (TWh) von insgesamt 2.500 TWh Endenergiebedarf. Nur knapp 500 TWh sind Strom. Davon ist die Hälfte erneuerbar. Die Relevanz der Gasmoleküle für die deutsche Volkswirtschaft ist also enorm. Wir sind davon überzeugt: Wir brauchen grünen Strom UND grüne Moleküle. Wir brauchen Strom- UND Gasnetze. Wir brauchen Stromspeicher UND CC(U)S. Wir brauchen Elektromobilität UND synthetische Kraftstoffe sowie Wasserstoff.  Doch es geht nicht nur darum, wo die Energie herkommt, sondern auch darum, wie wir sie nutzen: Wir brauchen einen Kapazitätsausbau bei der Bahn UND Innovationen beim Lkw (wie E-Lkws, Platooning und autonomes Fahren).

Klimaschutz braucht neue Methoden

Die deutsche Industrie besitzt eine herausragende Methodenkompetenz zur Umsetzung ihrer Transformation hin zur Klimaneutralität. Diese ist beispielgebend für Politik und Verwaltung. Wir managen Klimaprojekte und setzen diese bereits jeden Tag um. Wir messen CO2 entlang unserer Lieferketten. Wir arbeiten mit digitalen Plattformen für übergreifende Lösungen. Wir bieten der Politik an, von unseren Methoden zu lernen und diese zu nutzen, um gemeinsam Klimaschutzprojekte zielgerichtet umzusetzen. Dazu gehört auch, eine Umsetzungsorganisation zu etablieren, die unabhängig vom Rhythmus der Bundes- und Landtagswahlen zur verbindlichen Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen beauftragt und ermächtigt ist.

Klimaschutz braucht zuverlässige Energiepartnerschaften

Deutschland wird nicht in der Lage sein, den Bedarf an regenerativem Strom und klimaneutralem Wasserstoff selbst mit vernünftigen Mitteln zu generieren. Wir brauchen Partner, von denen wir zuverlässig importieren können. Die benötigten Energiemengen sind enorm. Es ist wichtig, mit Partnern zu arbeiten, die diese Energie besonders günstig und zuverlässig zur Verfügung stellen können. Ebenso wichtig ist es, unsere heutigen auf fossile Energien ausgerichteten Energiepartnerschaft stetig weiterzuentwickeln.

Wir müssen uns um grenzüberschreitende Kooperationen bemühen, um an natürliche Ressourcen anderer Länder für die Versorgung von Deutschland mit Erneuerbaren Energien zu kommen (z. B. Länder mit viel Küste und Wind). Im Nahen Osten wird Photovoltaik für wenige Cent pro Kilowattstunde verfügbar sein. Island kann mit Geothermie und Wasserkraft grüner Wasserstoff zu Preisen erzeugt werden, die sonst nur mit grauem Wasserstoff erzielbar sind. Russland kann künftig ein Lieferant für klimaneutralen Wasserstoff werden.

Klimaschutz braucht mehr Kooperation und Best-Practice Sharing

Im Klimaschutz muss nicht jeder das Rad selbst neu erfinden. Hier ist schon viel Erfahrung aufgebaut worden. Diese Erfahrung mit Technologie, Anwendungen und Systematiken wird geteilt und beschleunigt die Umsetzung. Beispiel: Der „Maschinenraum“ vereint die Kraft des deutschen Mittelstands und der Familienunternehmen, um nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. In einem gemeinsamen Innovations-Ökosystem schaffen die Mitglieder Bewusstsein und Verbindungen zu neuen Realitäten, formen Denkweisen und Agenden von Organisationen und erleichtern die Umsetzung und das gemeinsame Handeln für Innovation und Mut in Deutschland. Wir befürworten, einen Austausch dieser Art auch zwischen Konzernen und Mittelstand zu führen. 

Klimaschutz braucht den Mut, sich zu öffnen

Deutschland ist ein starker Wirtschaftsstandort und beheimatet viele unterschiedliche Industrien. Dies ermöglicht interdisziplinäre und cross-funktionale Zusammenarbeit – wenn man den Mut hat, sich zu öffnen. Dieser Austausch kann unbequem und anstrengend sein, ist aber der schnellste Weg zur Lösung komplexer Probleme. Beispiel: Austausch innerhalb der Young Leaders. Größere Unternehmen mobilisieren die notwendigen Ressourcen und beginnen die Transformation meist einfacher als viele der kleineren Unternehmen. Hier ist Verantwortung für unsere Unternehmensökosysteme gefragt, damit das Standbein der Deutschen Wirtschaft – die breite Masse der kleinen- und mittleren Unternehmen – genauso schnell ins Machen kommt.
Beispiel Catena -X: Zusammenschluss von Automobilhersteller, der Telekom und SAP für das Lieferkettengesetz und eine einfachere Scope 3-Betrachtung.

Beispiel: Bosch hat nach der Erreichung der CO2 Neutralität die Bosch Climate Solutions gegründet. Das ist eine Beratung zur Erreichung von CO2 Neutralität in Scope1 und Scope2, basierend auf dem eigenen Vorgehen. Rund 1.000 Experten unterstützen nun andere Unternehmen wie z. B. Prettl oder Hansgrohe, um dieses Ziel ebenfalls zu erreichen.

Klimaschutz braucht globales Denken und Handeln

Die Deutsche Industrie ist global aktiv, mit Kunden in Lieferketten weltweit. Auch die durch das Pariser Klimaabkommen gesetzten Klimaziele kennen keine Ländergrenzen. Als stärkste Volkswirtschaft in Europa und als eine der stärksten Volkswirtschaften weltweit muss Deutschland mehr Verantwortung übernehmen, um Klimaschutz zum weltweiten Erfolgsprojekt zu machen. Wir sind ein hervorragendes Sprachrohr für globalen Klimaschutzund liefern bereits heute technologische Lösungen dafür in alle Welt. Wir wünschen uns von der Politik eine strategische Außenwirtschaftspolitik, die die Technologieführerschaft der deutschen Firmen stärker nutzt und ausbaut. Mit Fokus auf die Umsetzung der globalen Klimaziele und die Stabilität der Weltgemeinschaft.

Klimaschutz braucht ein klares Ziele-System in Organisationen

Rendite und CO2-Reduktion? Beides ist wichtig und bedingt einander. Wir wünschen uns eine sinnvolle Operationalisierung innerhalb der Organisationen, um ins Machen zu kommen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Denn Klimaschutz ist ein breites Anliegen mit unterschiedlichen Facetten wie CO2 Reduzierung, Mikroplastik, Ressourcen-Effizienz und Artenschutz, um nur einige Beispiele zu nennen.

Wie schwer es ist, sinnvolle CO2-Entscheidungen zu treffen, zeigt folgendes Beispiel: Ab Anfang 2022 wird in Italien eine Plastiksteuer erhoben. Andere Länder z. B. UK werden folgen. Derzeit verwenden Unternehmen für die Auslieferung von Wärmeerzeugern, Heizkesseln, Flachheizkörpern, etc. auf die Baustellen anteilig Plastik als Transportverpackung. Die nachhaltigste Lösung wäre nun, eine mehrfach verwendbare Transportverpackung (returnable Packaging) zu nutzen. Jedoch impliziert dies eine gesonderte Fahrt zur Abholung dieser Verpackung. Das wiederum führt zu einer Erhöhung der CO2-Emissionen. Hier stellt sich die Frage, wie die Ziele nachhaltige Reduzierung von Verpackungsmüll und Einsparung von CO2 Zielen bestmöglich vereinbar sind.

Klimaschutz braucht interne CO2-Preise

Unsere Geschäftsführungen und Vorstände beschließen Klimastrategien. Das ist gut und richtig so. Beispiel: Bosch ist seit 2020 klimaneutral. Das Unternehmen hat 3,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart (Scope1, Scope2). Solche Erfolgsstories sind nicht selbstverständlich. Oft ist Mut gefordert, Klimaschutz so konsequent umzusetzen.

Damit nachhaltige Strategien in den täglichen Entscheidungen von den Mitarbeitern wirklich umgesetzt werden, braucht es eine Übersetzung. Eine Übersetzung von der Welt des Klimas mit Währung „Tonnen CO2“ in die grundlegende Sprache der Wirtschaft, dem „Euro“. Auch wenn sich ein Business Case gerade nicht rechnet, aber deutlich CO2 spart, muss gesamtheitlich entschieden werden. Und zwar von jedem Mitarbeiter, ganz im Sinne des Unternehmens. Fortschrittliche Unternehmen ermöglichen diese Kopplung beispielsweise durch einen intern festgelegten CO2-Preis, der in Beschaffungs-, Logistik-, oder Investitionsmaßnahmen berücksichtigt wird.

Klimaschutz braucht Ecosysteme

Neben neuen Lösungen und Produkten in einzelnen Industrien, erfordert ganzheitlicher und nachhaltiger Klimaschutz Ecosysteme. Unsere Lösungen sollten branchenübergreifend miteinander, aber auch mit der Infrastruktur vernetzt, funktionsfähig sein. Die deutsche Industrie kann Ecosysteme aufbauen.

Beispiel: Im Bereich E-Mobilität bedeutet es, dass wir neben den in der Automobilindustrie entwickelten Antriebs- und Batterietechnologien, auch eine flächendeckende und ausreichende Ladeinfrastruktur benötigen, die Interoperabilität u. a. mit standardisierten Steckerlösungen gewährleistet. Außerdem sind regulatorische und versicherungstechnische Lösungen zu etablieren sowie ausreichend grünen Strom zur Verfügung zu stellen, um am Ende eine durchgängige Nachhaltigkeit und eine barrierefreie Elektromobilitätserfahrung für alle sicherzustellen.

Im Bereich Heizungstechnik für den Gebäudesektor spielt neben der effizienten Technologieentwicklung für Wärmeerzeuger – H2-ready Geräte und Wärmepumpen – auch die Verfügbarkeit der klimaneutralen Energien eine große Rolle. Heizungen werden hauptsächlich im Winter und abends bzw. nachts betrieben. Zu dieser Zeit scheint selten die Sonne und Windstrom ist nicht zuverlässig verfügbar. Gleichzeitig werden auch E-Fahrzeuge hauptsächlich nachts geladen. D. h. wir werden das Problem der Volatilität bzw. fehlender Flexibilität und zusätzlich die Gleichzeitigkeit von Energienutzung spüren. Eine Speicherung von erneuerbaren Energien ist daher notwendig. Leitungsinfrastrukturen (Elektro, Wasserstoff, grüne Kraftstoffe), Speicherinfrastrukturen und Zugang zu grünem Strom/ Wasserstoff sind mehr denn je erforderlich.

Key-Enabler für Ecosysteme sind unternehmens- und branchenübergreifende Kooperationen, ein gemeinsamer aktiver, technologieoffener Diskurs sowie Vertrauen in unsere Innovationskraft, unseren internationalen Footprint und unsere globale Vernetzung zu anderen Playern.

Gemeinsam ins Machen kommen

Wir stehen hinter den Zielen der Energiewende und wir wollen sie ganz konkret Hand in Hand mit der Politik umsetzen. Unsere Branchen sind innovativ, ambitioniert, Weltklasse und bereits auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Wir sind davon überzeugt, dass Klimaschutz mehr Pragmatismus und weniger Ideologie braucht. Uns ist klar, dass es DEN Königsweg zur Klimaneutralität nicht gibt. Deshalb müssen wir all unsere Kräfte bündeln und gemeinsam überlegen, was es braucht, damit Klimaneutralität seine Wirkung entfalten kann. Lasst uns gemeinsam ins Machen kommen. Am besten schnell.

 

Wer sind die Young Leaders?

Young Leaders sind Führungskräfte aus dem industriellen Mittestand, von großen Corporates und Familienunternehmen. Sie wurden von ihren CEOs nominiert, am Young Leaders Programm des BDI teilzunehmen und gemeinsam an Zukunftsthemen zu arbeiten.