Wirtschaftsspionage gemeinsam bekämpfen

BDI-Präsident Dieter Kempf fordert von der Politik mehr Wirtschaftsschutz. Gleichzeitig sieht Kempf die Industrie in der Pflicht, ihr Wissen zu schützen. Wirtschaftsspionage sei nicht nur für Unternehmen existenzbedrohend, sondern für die gesamte Gesellschaft eine Gefahr.

„Mindestens 55 Milliarden Euro Schaden pro Jahr entstehen in Deutschland durch Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage.“ Mit dieser Zahl warnt Kempf vor der zunehmenden Gefahr durch Wirtschaftsspionage. Deshalb plädiert er an eine zukünftige Bundesregierung, Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft deutlich auszubauen. Denn nicht nur die Wirtschaft müsse geschützt werden: „Längst geht es um den Schutz unserer Gesellschaft insgesamt.“ Cyberangriffe zielten auf das Wissen und die Wertschöpfung der Industrie und damit auf die Wettbewerbsfähigkeit ab. Das große Problem sei, dass viele Angriffe unerkannt blieben.  

Aus diesen Gründen fordert der BDI-Präsident einen deutlichen Ausbau von Präventions- und Schutzmaßnahmen. „Staat und Wirtschaft sind gemeinsam gefordert.“ Kempf hält es für notwendig, den Informationsaustausch zwischen Wirtschaft und Behörden zu fördern. Allerdings warnt er vor übertriebenen Transparenzanforderungen, da sie Angriffe stark vereinfachen würden. Die Schaffung von Cybersicherheit ist für Kempf eine Aufgabe, die sich nicht nebenher erledigen ließe, da sie schon beim einzelnen Mitarbeiter beginnen müsse. Zuletzt wendet Kempf sich mit einem Appell an die Wirtschaft: „Schließlich müssen die Unternehmen selbst erkennen, dass Wirtschaftsschutz nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die Investitionen in die eigene Unternehmenssicherheit müssen deutlich erhöht werden, das Bewusstsein für das Thema muss wachsen.“