Nationale Wasserstoffstrategie: Weiterentwicklung dringend erforderlich

Der BDI hat eine Stellungnahme zur Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie veröffentlicht, dazu äußert sich Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer: „Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie dringend erforderlich“.

„Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen – wie dem vorgezogenen Klimaneutralitätsziel, der Anhebung der 2030-Klimaziele und der Auswirkungen des Ukrainekrieges – ist die Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) aus 2020 sowie der darin enthaltenen Maßnahmen dringend erforderlich.

Die Verdoppelung des Elektrolyseziels ist ambitioniert und nur machbar, wenn die regulatorischen und förderpolitischen Rahmenbedingungen während der Hochlaufphase besonders investitionsfreundlich sind. Diesem Anspruch wird der bekannt gewordene Entwurf der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie jedoch nicht gerecht. Insgesamt reicht der vorliegende Entwurf der NWS-Fortschreibung bei Weitem nicht aus, um den dringend notwendigen Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu gewährleisten. Das gilt  insbesondere im Vergleich zum Inflation Reduction Act (IRA), durch den die USA mit einer pragmatischen Steuergutschrift pro erzeugter Menge Wasserstoff zu einem der wettbewerbsfähigsten Orte der Welt für die Erzeugung von grünem Wasserstoff werden.

Ohne eine wirksame deutsche und vor allem europäische Antwort auf den IRA drohen Deutschland und Europa den Anschluss beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft zu verlieren. Der dringend nötige Hochlauf könnte sich erheblich verlangsamen. Es besteht die Gefahr, dass sich europäische Investitionsvorhaben in Richtung der USA verlagern, wenn zeitnah praxistaugliche Rahmenbedingungen ausbleiben.“