BDI zu Reformplänen der EU-Kommission: Strommarkt mit Augenmaß optimieren

Zu den Plänen der EU-Kommission für eine Strommarktreform äußert sich Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer: „Die EU tut gut daran, den Strommarkt mit Augenmaß zu optimieren.“

„Die EU tut gut daran, den Strommarkt mit Augenmaß zu optimieren. Sie darf nicht aus dem Krisenmodus heraus marktwirtschaftliche Prinzipien des Strommarkts aushebeln. Der liberalisierte Strombinnenmarkt hat den Bürgerinnen und Bürgern der EU viele Vorteile und beachtliche Kosteneinsparungen von rund 34 Milliarden Euro alleine im Jahr 2021 gebracht. Wichtig ist, dass die Kommission strittige Energiekriseninstrumente wie die Abschöpfung von sogenannten Zufallsgewinnen zeitlich klar limitiert.

Die Industrie begrüßt, dass die EU-Kommission auf eine verstärkte Rolle von längerfristigen Lieferverträgen (PPAs) und zweiseitigen Differenzverträgen setzt, um Verbraucherpreise künftig von Preisschwankungen fossiler Energien unabhängiger zu machen und Investitionen in saubere Technologien anzureizen. Sie müssen jedoch freiwilliger Natur bleiben und so ausgestaltet werden, dass auch mittelständische Unternehmen sie in Anspruch nehmen können.

Darüber hinaus müssen auf europäischer Ebene alle Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Industrie über wettbewerbsfähige Industriestrompreise international konkurrenzfähig bleiben kann. Europa muss als Innovations- und Industriestandort im globalen Vergleich deutlich attraktiver werden.“