EU Chips Act: Aufholjagd wird so nicht gelingen

Zum verabschiedeten EU Chips Act äußert sich Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung: „Mit dem EU Chips Act gelingt der EU nicht die angestrebte Aufholjagd.“

„Mit dem EU Chips Act gelingt der EU nicht die angestrebte Aufholjagd. Statt den Abstand zu den USA zu verringern, wird Europa als Halbleiter-Region weiter an Boden verlieren. Der Ausbau der Halbleiterproduktion dürfte sich noch stärker in die USA verlagern. Die momentane Investitionswelle in Halbleiter wird die EU mit diesem Chips Act nicht für sich nutzen können. 

Der EU Chips Act hätte deutlich mehr Finanzmittel bereitstellen, deutlich weniger Bürokratie im Falle einer Halbleiterkrise und effektivere Strategien für die Gewinnung von Fachkräften vorlegen müssen, um das ehrgeizige Ziel von mindestens 20 Prozent der weltweiten Chip-Produktion nur ansatzweise erreichen zu können.

Die bereitgestellten Subventionen werden Halbleiterkrisen nicht vorbeugen, wenn sie an zu einengende Verpflichtungen geknüpft werden. Die EU ist in keinem Bereich der Halbleiterlieferkette unabhängig, sondern auf Partner weltweit angewiesen. Wir müssen noch stärker mit internationalen Partnern zusammenarbeiten und dürfen keinen Isolationismus betreiben. Europas Stärke sind exzellent ausgebildete Fachkräfte. Die EU muss alles daran setzen, Fachkräfte zu halten und zusätzliche zu fördern.“