Auf Chaos bei Grenzschließungen darf kein Chaos bei der Öffnung folgen

Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, sagt zu den Erleichterungen im Grenzverkehr: „Entscheidend bleibt, die Maßnahmen europäisch koordiniert umzusetzen.“

„Auf das Chaos bei den Grenzschließungen darf kein Chaos bei der Öffnung folgen. Ein noch so guter und überlegter Plan allein für Deutschland und seine Anrainerstaaten reicht noch nicht aus, um europäische und internationale Lieferketten sicher wiederherzustellen. Entscheidend bleibt, die Maßnahmen europäisch koordiniert umzusetzen. Sonst verringern sich die Chancen für eine kraftvolle Erholung der europäischen Volkswirtschaften.

Alle Schritte in Richtung des freien Personen- und Warenverkehrs müssen so zügig und ambitioniert wie möglich angegangen werden. Sie sind zu Beginn der Neustartphase für die europäische Wirtschaft von erheblicher Bedeutung, um ihre Vitalität und Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen.

Beim Hochlauf des grenzüberschreitenden Verkehrs sind alle Verkehrsträger zu berücksichtigen, insbesondere auch die Luftfahrt: Die Hälfte aller Güter in der Luft wird normalerweise als Beifracht in Passagiermaschinen transportiert. Für eine exportorientierte Wirtschaft ist dies eine der wichtigsten Transportketten, zumal über ein Drittel unserer Außenhandelswerte per Flugzeug ihren Weg zum Kunden finden.

Die pauschalen Reisewarnungen und Grenzschließungen müssen spätestens zum 15. Juni ersetzt werden durch auf die Eindämmung von Risiken ausgerichtete Maßnahmen, beispielsweise Schutzausrüstung oder einheitliche Distanzregelungen.“