Mittelstandsstrategie: Standorttreuer Mittelstand gerät zunehmend unter Druck

Mehr als ein Jahr nach Ankündigung einer Mittelstandsstrategie durch Bundeswirtschaftsminister Altmaier legt nun der gemeinsame Mittelstandsausschuss von BDI und BDA 55 Forderungen als Eckpunkte vor. Dazu äußert sich der Vorsitzende des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses, Hans-Toni Junius.

„Ziel des industriellen Mittelstandes ist es, konstruktiv die Debatte um eine Stärkung des Mittelstands voranzubringen. Es ist enttäuschend, dass es die Koalition in bald 500 Tagen nicht geschafft hat, eine tragfähige Mittelstandsstrategie zu entwickeln.

Wachstumsprognosen fallen, die Auftragseingänge in der Industrie nehmen ab, Zukunftsinvestitionen unterbleiben: Gerade der standorttreue Mittelstand und die traditionellen Familienunternehmen geraten zunehmend unter Druck.

Die Bundesregierung sendet zwar Signale an Mittelstand und Familienunternehmen, dass wir nicht völlig vergessen sind, es bleibt aber bei Ankündigungen. Wir benötigen jedoch dringend praktische Politik. Die Top-3-Prioritäten sind der Stopp weiterer Energiepreissteigerungen, die zu enormen Belastungen des Mittelstands geführt haben, der massive Ausbau digitaler Infrastruktur in ländlichen Regionen, in denen der Mittelstand klassischerweise beheimatet ist, sowie ein konsequenter Bürokratieabbau noch in diesem Jahr.“