Entscheidung der Bundesregierung kommt keinen Moment zu früh

Nur mit Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen lässt sich das Ziel einer Klimaneutralität im Jahr 2050 erreichen, betont Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer nach dem Beschluss des Bundeskabinetts zur Nationalen Wasserstoffstrategie.

„Die Entscheidung der Bundesregierung kommt keinen Moment zu früh. Nur mit Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen, aus heimischer Quelle und aus Importen, lässt sich das Ziel einer Klimaneutralität im Jahr 2050 erreichen. Die Wasserstoffstrategie schafft die Voraussetzungen für eine Energiewende, die Industrie- und Klimapolitik stärker miteinander verzahnt.

Es ist gut, dass die Regierung die Produktion von grünem Wasserstoff von der EEG-Umlage befreien und rasch die notwendigen regulatorischen Grundlagen für den Ausbau einer Wasserstoffinfrastruktur schaffen will. Leider bleiben bei der Finanzierung des Markthochlaufs einige Fragen offen. Die Bundesregierung verpasst die Chance, das Potenzial des Straßenverkehrs für den Markthochlauf von Wasserstoff zu nutzen. Dieses schwere Versäumnis ist kontraproduktiv angesichts der aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkten privaten und öffentlichen Investitionsmöglichkeiten.

In der Industrie wird das Pilotprogramm für Carbon Contracts for Difference in der geplanten Ausgestaltung nicht zum Durchbruch verhelfen. Es bedarf weiterer Diskussionen mit den betroffenen Branchen zum Design dieses potenziell sinnvollen Förderinstruments.

Eine international wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft wird nur europäisch gelingen. Die Weiterentwicklung und die Umsetzung der europäischen Wasserstoffstrategie gehören für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ganz oben auf die Agenda. Zentral sind der Aufbau EU-weiter Transportinfrastrukturen und großer Wasserstofferzeugungsanlagen sowie die Entwicklung einer europäischen Wasserstoff-Importstrategie.“