Erhebliche Umsetzungsdefizite der nationalen Energie- und Klimapläne

Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, äußert sich zu der Entscheidung der europäischen Staats- und Regierungschefs gegen das Ziel einer europaweiten Treibhausgasneutralität bis 2050.

„Mit ihrem Verzicht auf die Festlegung für eine europaweite Treibhausgasneutralität bis 2050 haben die europäischen Staats- und Regierungschefs verhindert, dass die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit in Europa noch größer wird. Immer ambitioniertere Fernziele lenken nur von der politischen Verpflichtung ab, schon heute effiziente Pfade zu beschreiten, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich effizient und ausgewogen sind.

Die Bundesregierung kann selbst für die Erreichung ihrer eigenen 2030er Ziele noch keine ausreichende Strategie vorweisen. Die erheblichen Umsetzungsdefizite der nationalen Energie- und Klimapläne beunruhigen die deutsche Industrie.

Wir brauchen ein Gesamtkonzept, dass die notwendigen billionenschweren Mehrinvestitionen vor allem in den Bereichen Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft sicherstellt. Es ist höchste Zeit, jetzt für die einfachsten und effizientesten Maßnahmen den Weg frei zu machen, etwa durch die Einführung einer steuerlichen Förderung bei der energetischen Gebäudesanierung. Für effiziente Minderungen von 80 Prozent + X sind unter anderem internationale Marktinstrumente notwendig, die von Deutschland finanzierte CO2-Minderungen im Ausland auf den deutschen Minderungsbeitrag anrechnen.“