Ethikleitlinien: Wichtiger Schritt für KI „made in Europe“

Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung und der hochrangigen Expertengruppe, befürwortet die geplante Veröffentlichung ethischer Leitlinien zu KI. Die Assessment List, das Herzstück der Leitlinien, müsse in einer Pilotphase intensiv getestet und weiterentwickelt werden.

„Die Leitlinien sind ein wichtiger Schritt für künstliche Intelligenz (KI) ‚made in Europe‘. Das Herzstück der Leitlinien, die sogenannte Assessment List, muss in einer Pilotphase intensiv getestet und weiterentwickelt werden.

Die ethischen Bedingungen von KI-Systemen unterscheiden sich erheblich je nach Anwendungsbereich. Das sollte stärker berücksichtigt werden. Nur so werden die Leitlinien zu einer echten Hilfestellung für Unternehmen.

Im zweiten Schritt wird die Expertengruppe Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeiten. Die Steigerung privater Investitionen in KI muss einen Schwerpunkt bilden. Das Niveau privater Investitionen in KI ist in Asien drei Mal und in Nordamerika fünf bis sechs Mal so hoch wie in Europa. Bleibt die EU auf dem niedrigeren Niveau, wird der Versuch misslingen, weltweit ethische Standards bei KI mitzugestalten.

Europa sollte auf Dialog setzen: Es ist richtig, amerikanische Unternehmen in die Expertengruppe zu berufen. Statt amerikanische Unternehmen auszuschließen, sollten wir gemeinsam mit ihnen wirksame und praktikable Lösungen finden. Schon heute nutzen wir Europäer etliche Dienstleistungen aus Übersee. Ein gemeinsames transatlantisches Verständnis für die Nutzung künstlicher Intelligenz muss unser Ziel sein.“