Europa muss seine Autonomie in der Raumfahrt ausbauen

Von der Ministerkonferenz der Europäischen Raumfahrtagentur Esa müsse ein Signal des Aufbruchs ausgehen, fordert BDI-Präsident Dieter Kempf. Davon hänge ab, ob Europa in der Raumfahrt in Zukunft in der ersten Liga spielt.

„Europa muss seine Autonomie in der Raumfahrt ausbauen. Von der Konferenz muss ein Signal des Aufbruchs ausgehen. Davon hängt ab, ob Europa in der Raumfahrt in Zukunft in der ersten Liga spielt. Dies bedeutet, Programme zu zeichnen, die einen gesamtindustriellen Mehrwert bieten, die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und das deutsche Raumfahrt-Ökosystem stärken. Kleine und mittelständische Unternehmen müssen dabei angemessen berücksichtigt werden.

Die Konferenz muss die Weichen für eine führende europäische Beteiligung an der Rückkehr zum Mond schaffen. Deutschland ist bereits heute ein entscheidender Partner für den Erfolg des amerikanischen Mond-Programms. Die Nasa-Mission Artemis, welche die Rückkehr zum Erdtrabanten in fünf Jahren vorsieht, wird nur mit dem in Bremen gefertigten European Service Modul gelingen. Europa muss die unverzichtbare Rolle der deutschen Raumfahrtindustrie stärken und um eine eigene Landefähigkeit für Nutzlasten auf dem Mond ergänzen.

Der unabhängige Zugang zum Weltraum mit der neuen Ariane 6 ist strategisch und wirtschaftlich von herausragender Bedeutung für Deutschland und Europa. Angesichts des sich verändernden Bedarfs wird ein Mix unterschiedlicher Trägerraketen benötigt. Die ESA-Ministerratskonferenz sollte deshalb auf den Marktbedarf reagieren. Sie sollte kleine Systeme, sogenannte Micro-Launcher, durch Ausschreibungen und Abnahmeverträge verstärkt fördern. Es ist notwendig, dass europäische Unternehmen die gesamte Bandbreite an Trägersystemen anbieten.“