Künftige Bundesregierung muss sich entschlossen für offene Weltmärkte einsetzen

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang äußert sich anlässlich der aktuellen Außenwirtschaftsstatistik und angekündigter US-Strafzölle. Die vorgestellten Zahlen zeigen, wie wichtig der Handel mit Ländern außerhalb der EU für die deutsche Wirtschaft sei. Die größte Bedrohung für den Erfolg auf den Weltmärkten sei das hohe Maß an internationaler Unsicherheit.

„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie wichtig der Außenhandel mit den Ländern außerhalb der EU für die deutsche Wirtschaft ist. Umso mehr machen uns die protektionistischen Tendenzen nicht nur in den USA Sorgen. Die EU muss alles daran setzen, dass Washington von weiteren Handelsbeschränkungen absieht und die Regeln und Verfahren der Welthandelsorganisation WTO einhält. Sonst droht eine Spirale des Protektionismus.

Mit keinem Land ist die Handelsverflechtung so groß wie mit China. Davon profitiert die deutsche Wirtschaft sehr. Zunehmende Bedenken wegen der steigenden chinesischen Investitionen in Deutschland müssen wir ernst nehmen, ohne die offenen Handelsbeziehungen und die Fundamente unserer eigenen marktwirtschaftlichen Ordnung zu gefährden.

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Brexit seine Schatten voraus wirft. Das Vereinigte Königreich ist um zwei Plätze auf Rang fünf der wichtigsten Handelspartner abgerutscht. Das beweist die große Verunsicherung der Unternehmen. Es fehlt immer noch eine klare Zielvorstellung für das künftige britische Verhältnis zur EU. Die Verhandlungen müssen jetzt endlich an Tempo zulegen.

Die größte Bedrohung für den deutschen Erfolg auf den Weltmärkten ist das hohe Maß an internationaler Unsicherheit. Verlässlichkeit und Berechenbarkeit nehmen rund um den Globus ab. Die Abkehr von offenen Weltmärkten und freiem Kapitalverkehr sind zu einem gefährlichen Trend geworden. Ich erwarte von der künftigen Bundesregierung, sich entschlossen für eine prosperierende Weltwirtschaft einzusetzen.“