Mehr Tempo beim Stromnetzausbau nötig

Dem Netzgipfel von Bundesminister Altmaier müssten Taten folgen, fordert Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. Wichtig sei, die Maßnahmen aus dem Aktionsplan Stromnetz des Bundeswirtschaftsministeriums umzusetzen.

„Die Netzgipfel dürfen kein Selbstzweck sein. Wichtig ist, die Maßnahmen aus dem Aktionsplan Stromnetz des Bundeswirtschaftsministeriums auch umzusetzen. Die Bundesregierung muss dringend das Netzausbaubeschleunigungsgesetz novellieren und die Planungsverfahren vereinfachen. Sonst lässt sich das Ziel, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf 65 Prozent zu erhöhen, nicht erreichen.

Für eine erfolgreiche Energiewende braucht Deutschland mehr Tempo beim Stromnetzausbau. Die Kosten für Redispatch- und Einspeisemanagement erreichten im vergangenen Jahr mit rund 1,4 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Hohe und ständig steigende Stromkosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Die bislang hohe Versorgungssicherheit in Deutschland ist im internationalen Vergleich ein wichtiger positiver Wettbewerbs- und Standortfaktor.

Der BDI lehnt jährliche wiederkehrende Zahlungen für Flächeneigentümer ab, auf deren Grundstücken Hochspannungs-Stromleitungen verlegt werden. Die Einführung einer sogenannten Bauernmaut würde den Netzausbau kontinuierlich erheblich verteuern. Zudem würde sie einen Präzedenzfall schaffen und die Finanzierbarkeit auch anderer neuer Infrastrukturprojekte künftig unnötig erschweren.“