Politik muss Unternehmen Anpassung der Produktion auf Schutzgüter erleichtern

Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, äußert sich zur Forderung von Bundesinnenminister Horst Seehofer an Industrieunternehmen, ihre Produktion für Hilfsmittel gegen das Coronavirus umzustellen. Eine Umstellung auf Corona-Schutzgüter sei nur dann sinnvoll, wenn der konkrete, möglichst mehr als nur kurzfristige Bedarf klar sei.

„Wichtig ist, dass die Bundesregierung es den Unternehmen erleichtert, ihre Produktion auf Corona-Schutzgüter anzupassen. Lösungen für eine schnelle Zertifizierung und Zulassung der Schutzgüter sind ebenso entscheidend wie Abnahmegarantien der Bundesregierung, damit helfende Unternehmen nicht auf diesen Produkten sitzen bleiben.

Die Politik muss auch den Bedarf an Schutzgütern in den Unternehmen selbst berücksichtigen, um schon jetzt für die Phase des Wiederanfahrens der Wirtschaft einen geordneten Betrieb sicherzustellen.

Viele Unternehmen wollen jetzt helfen. Sie haben ihre freien Produktionskapazitäten bereits umgestellt und produzieren etwa Atemschutzmasken, Schutzkittel oder Desinfektionsmittel. Eine Umstellung auf Corona-Schutzgüter ist nur dann sinnvoll, wenn der konkrete, möglichst mehr als nur kurzfristige Bedarf klar ist. Produktionsumstellungen sind teuer und aufwändig, die Unternehmen sind durch die jetzige Wirtschaftskrise schon sehr strapaziert. Die Politik ist gefordert, den aktuellen Bedarf an einzelnen Gütern zu ermitteln und darüber zu informieren. Nur so können Unternehmen auch die Produkte herstellen, welche für die medizinische Versorgung in der Coronakrise notwendig sind.“