Reform der KMU-Definition: Mehr als eine technische Frage

Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, äußert sich zur Verabschiedung des Entschließungsantrags im EU-Parlament zur Reform der Definition kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU): Die Definition muss praxisnah und zukunftsfest sein. Das EU-Parlament bleibt hier hinter den Erwartungen zurück.

„Die Reform ist mehr als eine technische Frage. An klar geregelter finanzieller Förderung und an bürokratischen Entlastungen muss gerade dem Mittelstandsland Deutschland gelegen sein. Positiv ist ein Signal der Wertschätzung gegenüber diesen wichtigen Unternehmen. In Deutschland erbringen kleine und mittlere Unternehmen 54 Prozent der Wertschöpfung und stellen 63 Prozent der Arbeitsplätze.

Die Definition muss praxisnah und zukunftsfest sein. Deshalb fordert der BDI deutlich höhere finanzielle und personelle Schwellenwerte. Hier bleibt das EU-Parlament hinter den Erwartungen zurück. Die Europäische Kommission sollte zügig einen mutigeren Vorschlag machen.

Es ist gut, dass auch Unternehmen mit mittelgroßer Marktkapitalisierung („MidCaps“) auf das politische Radar kommen. Dies schafft enormes Potenzial, um die Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit Europas zu erhöhen. Außerdem lassen sich durch Einbeziehung der MidCaps Investitionen und Arbeitsplätze sichern.“