Thema Standort gehört trotz Corona ganz nach oben auf die politische Agenda

BDI-Präsident Siegfried Russwurm äußert sich 146 Tage vor der Bundestagswahl am 26. September zum Start der Aktion „Der Standort Deutschland“ der deutschen Wirtschaft. Die Industrie erwarte konkrete Vorschläge von den Parteien, die unser Land in der kommenden Legislaturperiode regieren wollen, wie sie den Standort Deutschland nachhaltig stärken wollen.

„Das Thema Standort gehört trotz Corona ganz nach oben auf die politische Agenda. Die Gefahr ist groß, dass unser Standort Deutschland weltweit abgehängt wird. Die USA und China laufen uns davon – mit hohem Impftempo, aber auch mit ehrgeizigen Investitionsprogrammen. So notwendig akutes Krisenmanagement ist, so wichtig ist der Blick für das große Ganze. Machen statt warten muss die Devise lauten.

Hohe Energiekosten, schleppender digitaler Wandel und mangelnde Investitionen machen den Standort immer weniger attraktiv für Unternehmen aus dem In- und Ausland. Jahr für Jahr fehlen öffentliche Investitionen von mindestens einem halben Prozentpunkt der Wirtschaftsleistung, das sind rund 20 Milliarden Euro. 

Die Politik muss die Schlagzahl erhöhen, über die Krisenbewältigung hinaus einen Wachstumskurs einschlagen und den Negativtrend der vergangenen Jahre umkehren. Notwendig sind Reformen für die Zukunft. Investitionsanreize für private Unternehmen und schnellere öffentliche Investitionen sind geboten. Es geht darum, jetzt anzupacken, damit die Wirtschaft auch künftig Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum schafft.

Die deutsche Wirtschaft ruft mit der gemeinsamen Aktion ‚Der Standort Deutschland – Die Wirtschaft macht’s‘ die Politik im Superwahljahr auf, den Standort Deutschland nicht nur zu verwalten, sondern zu gestalten. Von den Parteien, die unser Land in der kommenden Legislaturperiode regieren wollen, erwartet die Wirtschaft konkrete Vorschläge, wie sie den Standort Deutschland nachhaltig stärken wollen.“