Wachstumsausblick: Deutliche Erholung bleibt aus

Wir erwarten ein schwaches Wachstum der Weltwirtschaft von erneut nur drei Prozent in diesem Jahr, äußert sich BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Weltweit fehle es an politischen Ideen, Wachstum durch strukturelle Reformen und finanzpolitische Impulse dauerhaft zu beleben.

„Wir erwarten ein schwaches Wachstum der Weltwirtschaft von erneut nur drei Prozent in diesem Jahr. Eine deutliche Erholung bleibt aus. Der Welthandel bleibt schwach, wir erwarten ein Plus von 1,5 Prozent (Vorjahr: ein Prozent). Hohe Risiken für den Außenhandel deutscher Unternehmen bleiben bestehen, zum Beispiel der unsichere Abschluss eines Handelsabkommens mit dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit.

Steigende Unsicherheit ergibt sich wegen der Ausbreitung des Corona-Virus. Wir rechnen mit Auswirkungen auf das Wachstum in China.

Weltweit fehlt es an politischen Ideen, Wachstum durch strukturelle Reformen und finanzpolitische Impulse dauerhaft zu beleben. Europa fehlt die Kraft, die Führungsschwäche der USA und Chinas aufzufangen.

Von der Außenwirtschaft gehen keine positiven Wachstumseffekte auf die deutsche Wirtschaft aus. Die BIP-Zunahme wird auch dieses Jahr außenwirtschaftlich ausgebremst werden. Deutschland wird sich nur dank einer steigenden Binnennachfrage durch Bautätigkeit und privaten Verbrauch über Null-Wachstum halten.

Der BDI fordert einen anderen Schwerpunkt in der heimischen Finanzpolitik: mehr Wachstum. Unsere Forderung ist, öffentliche Investitionen zu stärken und die Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern. Dazu gehört auch: Unternehmenssteuern runter, Verwaltung digitalisieren, schneller genehmigen.“