Ethikleitlinien sind wichtiger Schritt, um digital zukunftsfähig zu sein

Die von der EU-Kommission eingesetzte Expertengruppe für Künstliche Intelligenz (KI) hat einen ersten Entwurf ihrer Ethikleitlinien veröffentlicht. Die Leitlinien helfen Unternehmen, weitere Anpassungen seien aber nötig, betont Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.

„Der Entwurf der ethischen Leitlinien zu künstlicher Intelligenz (KI) ist ein wichtiger Schritt, um Wirtschaft und Gesellschaft digital zukunftsfähig machen. Nur so lassen sich die Chancen von KI nutzen sowie digitale Geschäftsmodelle hier in Europa verantwortungsvoll entwickeln und anwenden. Das Potenzial ist groß, sei es in der Industrie 4.0, im Gesundheitswesen, in der Mobilität oder im Bildungsbereich.

Die Leitlinien zu KI helfen Unternehmen, ethische Prinzipien in die Technik zu implementieren. Allerdings sind weitere Anpassungen nötig. Die Leitlinien müssen stärker berücksichtigen, dass sich die ethischen Bedingungen von KI-Systemen je nach Anwendungsbereich erheblich unterscheiden.

Technologien setzen sich nur dann durch, wenn Menschen wissen, dass sie auf Basis ihrer Werte und Moralvorstellungen entwickelt wurden. Die Entwicklung und der Einsatz von KI nach europäischen Wertvorstellungen ist wichtig, wenn die Politik es nicht anderen Wirtschaftsregionen überlassen möchte, Standards in diesem Bereich zu setzen und Arbeitsplätze zu schaffen. In Nordamerika liegt das Niveau privater Investitionen in KI fünf bis sechs Mal höher. Europa kann nur dann ethische Standards weltweit mitgestalten, wenn es gelingt, die Investitionen in KI-Anwendungen zu steigern, die besten Forscher nach Europa zu locken sowie die Verfügbarkeit von Daten zu erhöhen. Neben der Entwicklung ethischer Leitlinien geht es darum, die europäische Schlagkraft beim Thema KI zu erhöhen.“