Grillo: Offene Grenzen in der EU sind hohes Gut

BDI-Präsident Ulrich Grillo hat der „Rheinischen Post“ ein Interview gegeben. Darin spricht er über die aktuellsten Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik sowie die Energiepolitik der Bundesregierung.

Die offenen Grenzen innerhalb der EU seien ein hohes Gut. „Sie machen die Vorteile Europas für alle spürbar – auch und gerade in den Unternehmen“, sagte der BDI-Präsident im Gespräch mit der „Rheinischen Post“. Ziel der Politik müsse es sein, die Außengrenzen der EU effektiv zu kontrollieren, forderte Grillo. Gleichwohl sei nicht auszuschließen, dass Deutschland seine Grenzen zeitweise viel stärker als heute kontrollieren müsse. „Das wäre schmerzlich für die deutsche Wirtschaft, weil Deutschland als Exportnation besonders von offenen Grenzen profitiert“, schränkte Grillo ein. 60 Prozent der deutschen Exporte gingen in Länder innerhalb der EU. Diese würden durch neue Schlagbäume behindert. Von der Großen Koalition forderte der BDI-Präsident die Probleme zu lösen, statt sich öffentlich zu streiten. „Eine Regierung, die bei so einer zentralen Herausforderung öffentlich zerstritten auftritt, schwächt sich selbst – auch gegenüber ihren europäischen Partnern. Das schadet dem Land“, sagte Grillo.

In dem Interview erneuerte der BDI-Präsident seine Kritik an den jüngsten Plänen der Bundesumweltministerin. „Wir können bis 2050 nicht gleichzeitig aus Kohle, Gas und Kernkraft aussteigen. Das ist illusorisch. Noch ist die Speichertechnologie nicht so weit, dass wir allein auf erneuerbare Energien setzen könnten. Nicht nur das Industrieland Deutschland braucht eine sichere Stromversorgung. Jeder private Haushalt erwartet das.“ In der Energiepolitik müsse nach vielen Experimenten und irrigen Prognosen endlich wieder langfristige Verlässlichkeit einkehren.

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