© DIHK v.l. S. E. Jeannot Tshoha Letamba (Botschafter der DR Kongo in Deutschland), Prof. Dr. Heinz-Walter Große (Vorsitzender der Subsahara-Afrika Initiative der deutschen Wirtschaft (SAFRI)), Heike Bergmann (Senior-Vizepräsidentin Vertrieb Afrika, Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG)

Grüne Energie in Afrika: Chancen für deutsche Unternehmen

„Die deutsche Wirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen“, sagt Heinz-Walter Große, Vorsitzender der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), beim Frühjahrsempfang zu Ehren des Afrikanischen Diplomatischen Corps in Berlin. Große betont die Notwendigkeit, alternative Quellen für Rohstoffe und Energie sowie neue Absatzmärkte zu erschließen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Frühjahrsempfangs sind sich einig: Die Beziehungen zu Afrika werden für Deutschland in dem sich veränderten geopolitischen Umfeld immer wichtiger. Aber klar ist auch: Afrikanische Länder haben die Wahl, mit wem sie zusammenarbeiten wollen. Um ein relevanter Partner zu sein, muss Deutschland seitens Politik und Wirtschaft überzeugende Angebote machen.

Energiewende als Herausforderung und lohnendes Geschäftsfeld

Nach wie vor leben 600 Millionen Menschen in Afrika ohne Strom. Das sind mehr Menschen als die EU-Staaten Einwohner haben. Die Auswirkungen fehlender Elektrizität auf die wirtschaftliche Entwicklung sind enorm. Auch für deutsche Unternehmen ist eine ungenügende Stromversorgung eines der Haupthindernisse, um in afrikanische Märkte zu investieren. Nur eine zuverlässige und nachhaltige Stromversorgung gewährleistet eine ungehinderte Produktion.

Gleichzeitig bietet der Ausbau der Energieinfrastruktur, insbesondere auf Basis erneuerbarer Energien, große Chancen für deutsche Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Energiewende schafft große Möglichkeiten der deutsch-afrikanischen Zusammenarbeit. „Hier können deutsche Unternehmen als Lieferant von innovativen und hochwertigen Geräten unterstützen“, sagt Heike Bergmann, Senior-Vizepräsidentin Vertrieb Afrika von Voith Hydro.

Ungenutztes Potenzial

Aktuell werden drei Viertel der gesamten Stromkapazitäten in Afrika mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Nur 18 Prozent des Stroms stammen aus Wasserkraft, sechs Prozent aus Wind- und Solarenergie. Da Afrika reich ist an erneuerbaren Energiequellen, liegen im Ausbau der erneuerbaren Energien enorme Chancen – auch für deutsche Unternehmen. Dies gilt für Wasser- und Windkraft, Solarenergie sowie Grünen Wasserstoff. Beispielsweise ist im Bereich der Wasserkraft das Potenzial lediglich zu elf Prozent ausgeschöpft. Deutsche Unternehmen können mit ihrer Technologie und ihrem Know-how einen wichtigen Beitrag leisten, um der Stromnachfrage in Afrika gerecht zu werden und die Energiediversifizierung in Deutschland voranzutreiben.

Es bleibt wichtig, Deutschland als bedeutsamen Partner in Afrika zu positionieren.

Hintergrund: „Frühjahrsempfang zu Ehren des Afrikanischen Diplomatischen Corps“

Der BDI hatte gemeinsam mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) und der Deutschen Afrika Stiftung (DAS) zum Frühjahrsempfang zu Ehren des Afrikanischen Diplomatischen Corps ins Haus der Deutschen Wirtschaft eingeladen.

Mehr als 150 Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, mit mehr als 30 afrikanischen Botschaften persönlich ins Gespräch zu kommen, konkrete Geschäftsmöglichkeiten zu diskutieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.