„Mehr Gelassenheit“

Im Interview mit dem Focus warnt BDI-Präsident Ulrich Grillo vor einer Panikmache wegen der jüngsten Turbulenzen in China.

„Wir reden immer noch über fünf bis sechs Prozent Wachstum“, stellt Grillo in dem Interview klar. „Momentan herrscht Unruhe, aber ich glaube, wir müssen wieder zu mehr Gelassenheit kommen.“ Dass einige Branchen mittlerweile große Teile ihres Umsatzes durch Exporte nach China erzielten, sei nicht grundsätzlich falsch: Unternehmertum zeichne aus, Chancen zu erkennen und wahrzunehmen.

Auch wenn deutsche Unternehmen sich nicht allein auf diesen Markt verlassen sollten, werde China deutsche Ingenieurskunst, Präzision und Know-how noch lange brauchen. Das noch zu hebende Potenzial offenbare ein Blick auf die Wirtschaftsleistung pro Kopf: Während diese in Deutschland bei 47.600 Dollar liegt, sind es in China lediglich 7.600 Dollar.

Die chinesische Regierung forciert momentan die Transformation ihrer Volkswirtschaft – weg von Exporten, hin zu höherwertigen Produkten. Damit dies gelinge sei jedoch eine konsequente Marktöffnung notwendig, fordert Grillo. Er kenne viele Unternehmer, die sich für China und seine Menschen mehr Mut zur Öffnung wünschen.