Handel ist Motor für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Deutsche Unternehmen treffen jedoch nicht immer auf faire Wettbewerbsbedingungen weltweit. Umso wichtiger ist eine starke und durchsetzungsfähige Welthandelsorganisation (WTO). Heute beginnt die elfte WTO-Ministerkonferenz (MC11) in Buenos Aires. Seit Jahren sind die Liberalisierungsverhandlungen in der WTO blockiert; ein Abschluss der Doha-Runde ist nicht in Sicht. Für Buenos Aires ist nicht mit einem Durchbruch in den Verhandlungen zu rechnen. Die WTO-Mitglieder sollten sich jedoch auf einen Fahrplan einigen, um die WTO zukunftsfähiger zu machen. Dazu gehört, dass die Mitglieder über Regeln für den digitalen Handel, Investitionserleichterungen und neue Überprüfungsmechanismen für nationale Handelspolitiken sprechen. Zudem sollten sie sich zu einem effektiven Streitbeilegungsmechanismus bekennen. Die EU muss eine Führungsrolle in der WTO übernehmen und die Lücke füllen, die durch den Rückzug der USA aus dem multilateralen Handelssystem entstanden ist.
Dr. Stormy-Annika Mildner |