Horst Köhler
Bundespräsident a. D.
Horst Köhler wird 1943 im polnischen Skierbieszów geboren. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften arbeitet er am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen, wo er 1977 seinen Doktortitel erwirbt.
1976 tritt er in die Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums ein. 1981 wechselt er als Referent von Ministerpräsident Stoltenberg in die Staatskanzlei Schleswig-Holstein. Ab 1982 arbeitet er in Bonn im Leitungsstab des Finanzministeriums und wird Leiter des Ministerbüros. 1990 wird Horst Köhler Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. In dieser Rolle verhandelt er u.a. den Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland und den Maastrichter Vertrag zur europäischen Währungsunion
Er scheidet 1993 aus der Bundesregierung aus und wird Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Im Jahr 1998 übernimmt er das Amt des Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, 2000 wird er Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington, D.C. 2003 ernennt ihn die Universität Tübingen zum Honorarprofessor.
Am 23. Mai 2004 wird Horst Köhler zum neunten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt und am 23. Mai 2009 für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Innenpolitisch widmet er sich der Frage, wie zukunftsfähige Arbeitsplätze gesichert werden können und setzt sich für eine entschlossenere Nachhaltigkeitspolitik ein. Außenpolitisch tritt Horst Köhler für eine bessere Finanzmarktregulierung und für eine Globalisierung mit verlässlichen Regeln ein und ist ein ausgesprochener Verfechter einer echten Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent. Am 31. Mai 2010 tritt er von seinem Amt als Bundespräsident zurück.
Bis heute beschäftigt sich Horst Köhler intensiv mit Fragen internationaler Zusammenhänge und Entwicklung und ist Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Fachgremien. Auf Vorschlag der Bundesregierung beruft der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, ihn 2012/2013 in ein hochrangiges Beratergremium zur Post-2015 Agenda für Nachhaltige Entwicklung. Von 2016 bis 2017 leitet Horst Köhler gemeinsam mit Kofi Annan ein „Special Panel“, das die Afrikanische Entwicklungsbank strategisch berät. Im August 2017 ernennt ihn der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, zu seinem Sondergesandten für die Westsahara, eine Position, die er bis Mai 2019 innehat.