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Afrika auf dem Weg zu den Sternen

Unter der Leitung von Matthias Wachter, BDI-Abteilungsleiter und Geschäftsführer der BDI-Initiative NewSpace, intensiviert der BDI sein Engagement für Afrika und NewSpace. Das „14. NewSpace Breakfast“ in Berlin stand unter dem Motto „NewSpace goes Africa“. Matthias Wachter fasst seine Eindrücke zusammen.

„Wenn ich von NewSpace als Game Changer für die Entwicklung Afrikas spreche, sehe ich oft große Fragezeichen in vielen Gesichtern. Viele denken bei Raumfahrt zunächst an verrückte Milliardäre, Weltraumtourismus und die Kolonisierung von Mond und Mars. Bei NewSpace geht es aber um viel mehr. NewSpace, die Kommerzialisierung der Raumfahrt und ihre zunehmende Vernetzung mit der Non-Space-Wirtschaft, ist das Rückgrat von modernen Gesellschaften in der IoT-Ära.

NewSpace ermöglicht den Aufbau von Satelliten-Konstellationen, die schnelles Internet in entlegene Regionen Afrikas bringt. Dies kann die digitale Kluft verringern, den Zugang zu Bildung und Informationen verbessern, eine Teilhabe an globalen Wertschöpfungsketten ermöglichen und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen.

NewSpace kann bei der Überwachung von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Waldbränden helfen. Durch Satellitenaufnahmen und Datenanalyse können Frühwarnsysteme entwickelt und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Satellitendaten können genutzt werden, um landwirtschaftliche Praktiken zu verbessern, Ernteerträge vorherzusagen und die Nutzung von Wasser- und Bodenressourcen zu optimieren. Dies kann zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität beitragen und die Ernährungssicherheit in der Region stärken. NewSpace ist damit ein Teil der Lösung für die zentralen Herausforderungen Afrikas.

Teddy Soobramanien, CEO des COMESA Business Councils, betonte, wie wichtig es sei, das Bewusstsein für die Chancen die NewSpace für die Entwicklung Afrikas bietet auf Seiten der Regierungen zu schärfen. Was vielen zudem noch nicht bewusst ist, Afrika ist nicht nur Nutzer von Space-Daten und Services, sondern verfügt mittlerweile auch über eine eigene dynamische Raumfahrtindustrie. 20 afrikanische Länder haben eine eigene Raumfahrt-Strategie, 15 Länder haben insgesamt mehr als 50 Satelliten im All und 270 afrikanische Unternehmen sind im Weltraumgeschäft tätig.

Vor wenigen Wochen startete z. B. das NewSpace-Unternehmen SayariLabs Kenias ersten in Kenia gefertigten Erdbeobachtungssatelliten ins All. Rose Wanjiku, Raumfahrtingenieurin bei SayariLabs, verdeutlichte uns: Der Weltraum entwickelt sich zunehmend zu einem interessanten Markt, bei dem afrikanische Unternehmen mitmischen können und werden.

Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit spannenden afrikanischen und deutschen NewSpace Start-ups. Lasst uns zusammen nach den Sternen greifen.“