Bankenfeedback bei abgelehnten KMU-Krediten durchgesetzt
Banken sind nach wie vor die wichtigsten Partner in der Unternehmensfinanzierung. Insbesondere KMU sind bei der Finanzierung in der Regel auf klassische Bankkredite angewiesen. Trotz guter Wirtschaftslage klagen gerade diese über Probleme bei der Kreditvergabe. Die Unternehmensbefragung von KfW und BDI von 2017 zeigt, dass 26,8 Prozent der kleinen Unternehmen mit bis zu einer Million Euro Umsatz über zunehmende Hindernisse berichten. Bei den großen Unternehmen mit über 50 Millionen Euro Umsatz sind es nur rund vier Prozent. Ein Grund dafür liegt mitunter in mangelhafter Kommunikation von Anforderungen für die Kreditvergabe an KMU.
Der BDI hat in Zusammenarbeit mit BusinessEurope und den europäischen Bankenverbänden an einem Katalog von „High-level Principles“ mitgewirkt. Dieser stellt sicher, dass KMU im Fall eines abgelehnten Antrags zur Finanzierung von der jeweiligen Bank umfassend und innerhalb eines angemessenen zeitlichen Rahmens über die Gründe der Abweisung aufgeklärt werden. Auch zur Vorbereitung des Antrags sollen Anforderungen bereits effizienter kommuniziert werden. Dies erhöht die Transparenz des Entscheidungsprozesses, erleichtert den Austausch zwischen KMU und Banken und sorgt für mehr Erwartungssicherheit.
Die Erfahrungen nach den ersten sechs Monaten dieser Initiative sind durchweg positiv. In Zukunft sollen noch mehr KMU auf dieses entgeltfreie Angebot aufmerksam gemacht werden. Dieses Beispiel der freiwilligen Selbstregulierung der Marktteilnehmer illustriert zudem, dass nicht in jedem Fall sofort Gesetzgebungen nötig sind, sondern auch am Finanzmarkt in vielen Fällen freiwillige Selbstverpflichtungen aufwendigen Regulierungen vorzuziehen sind.