BDI zum Kernkraft-Ausstieg: Zubau neuer Kapazitäten nach wie vor zu langsam

Zum morgigen Ausstieg Deutschlands aus der Kernkraft sagt BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner: „Zubau neuer Kapazitäten verläuft nach wie vor zu langsam.“

„Mit der Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke verkleinert Deutschland seinen Technologiemix zur Stromerzeugung in Zeiten einer andauernden Energiekrise. Mögliche Knappheiten etwa im kommenden Winter müssen durch fossile Energien ausgeglichen werden sowie durch Importe auch von Atomstrom aus den Nachbarländern.

Die Abschaltung der Kernkraftwerke verknappt schlagartig das Angebot auf dem Strommarkt, während der Zubau neuer Kapazitäten nach wie vor zu langsam verläuft. Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass wieder mehr Kapazitäten auf dem Strommarkt zur Verfügung gestellt werden – durch die weitere Beschleunigung des Zubaus erneuerbarer Energien und durch wasserstofffähige Gaskraftwerke.

Die deutsche Industrie leidet unter den exorbitant hohen Stromkosten. Strom muss in der Anwendung günstiger werden. Die Energiepreisbremsen kommen bei vielen Unternehmen nicht an. Die Börsenstrompreise sind mehr als dreimal so hoch wie im Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts. Die Bundesregierung sollte die staatlichen Strompreisbestandteile schnell senken, etwa durch die Reduzierung der Stromsteuer auf das europäische Minimum und eine staatliche Kofinanzierung der Netzentgelte.“