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Corona Hilfsprojekt ©GAUFF Engineering

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Employee Welcome Back Session © Volkswagen Group South Africa

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Employee Thermometer Brochure © Volkswagen Group South Africa

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COVID-19 in Subsahara-Afrika

Die Corona-Pandemie stellt eine echte Herausforderung für die afrikanischen Staaten dar. Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar und die Wachstumsprognosen werden nach unten angepasst. Die deutsche Wirtschaft sollte sich dennoch nicht zurückziehen, denn mit den richtigen Maßnahmen können die Staaten gestärkt und mit neuer Dynamik aus der Krise hervorgehen.

Das starke Wirtschaftswachstum Subsahara-Afrikas wird gegenwärtig überschattet von den möglichen Folgen der sich weltweit ausbreitenden Corona-Pandemie. Welche Auswirkungen wird sie auf die Volkswirtschaften des Kontinents haben, der einige der weltweit schwächsten Gesundheitssysteme aufweist?

Corona – Bedrohung für afrikanische Volkswirtschaften

Mit durchschnittlichen vier Prozent im Jahr 2019 lag das Wirtschaftswachstum auf dem afrikanischen Kontinent um ca. einen Prozentpunkt über dem internationalen Wert. Die weltweiten Einschränkungen bei Reisen, Produktion und Handel stellen Afrika vor ganz neue Herausforderungen und die anhaltenden Konflikte um Rohstoffe wie Öl verschärfen die ohnehin angespannte Lage zusätzlich. Die Konsequenzen zeigen sich bereits im Handel, Tourismus, auf Handel basierenden Dienstleistungen, im Bausektor, in der Infrastruktur und letztlich branchenübergreifend durch Störungen in den Lieferketten.

Für viele afrikanische Länder spielt China eine entscheidende Rolle beim Im- und Export. Asien war zuerst von der aktuellen Corona-Pandemie betroffen und hat Maßnahmen ergriffen, die auch die Wirtschaft beeinträchtigen. Mittlerweile hat die Pandemie auch Europa, Amerika und Afrika erreicht. Die UN hat die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum der afrikanischen Länder revidiert und rechnet nun statt mit 3,2 mit nur noch 1,8 Prozent für das Jahr 2020. Die Weltbank (WB) geht sogar von einem Schrumpfen der Volkswirtschaften in Subsahara-Afrika um 2,1 bis 5,1 Prozent aus.

Handel

Im Jahr 2018 exportierte Subsahara-Afrika 13,3 Prozent seiner Waren nach China und importierte 16,5 Prozent Güter aus der Volksrepublik. Dabei machten Rohstoffe mit 52,5 Prozent den größten Teil des Exportes und Konsumgüter mit 37,9 Prozent den größten Teil des Imports aus.

Der große Nachfrageschock durch den Ausbruch des Corona-Virus in China traf bereits zahlreiche afrikanische Länder. Auch Importstaaten sind betroffen.

Chancen erkennen und nutzen

Unter diesen Umständen eröffnen sich neue Wege für unternehmerische Aktivitäten und europäisch-afrikanische Kooperationen. Sei es durch den Aus- und Umbau bestehender Geschäftsaktivitäten oder innovativer Lösungen, die zur Lage passen – Unternehmen sollten sich jedoch kurzfristig der aktuellen Einschränkungen sowie Risiken bewusst sein und ihre Produktion und Logistik entsprechend wappnen.

Für Subsahara-Afrika ist der Rohstoffexport nach wie vor bedeutend, vor allem, weil die weltweite Nachfrage nach High-Tech-Rohstoffen für Zukunftstechnologien seit Jahren steigt. Hohe Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, wie während der Finanzkrise 2008/2009, und Nachfrageschocks wirken sich dadurch besonders stark auf die Wirtschaft aus. Oft kommen fehlende Investitionen, eine hohe Staatsverschuldung und ein hohes Bevölkerungswachstum hinzu. Die dringend notwendige Diversifizierung der Wirtschaft blieb jedoch weitestgehend aus, die Rohstoffabhängigkeit nahm in den letzten Jahren eher zu. Dabei ist eine diversifizierte Wertschöpfung für eine nachhaltige Entwicklung und Partizipation wichtig, ebenso wie ein funktionierendes Bildungs- und Gesundheitssystem. Die afrikanischen Staaten müssen ihre Bemühungen, die wirtschaftliche Produktion und den Handel breiter aufzustellen, deutlich intensivieren.

Die deutsche Industrie unterstützt dies nach wie vor: Gerade deutsche und europäische Unternehmen sind mit ihrem technischen und fachlichen Know-how sehr gefragt u.a. beim Aufbau lokaler Rohstoffverarbeitungsstrukturen, der Produktion von modernen Maschinen, Energie- und Logistiklösungen und in der Textilindustrie. Die 2019 ins Leben gerufene Afrikanische Freihandelszone AfCFTA sollte, gemäß Plänen vor der Corona-Pandemie, im Juli 2020 in Kraft treten. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 2,5 Billionen US-Dollar wird sie den achtgrößten Wirtschaftraum der Welt bilden.

In Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaftsverbände mit AfCFTA sollen tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse gesenkt werden. Zudem sollte die Krise als Anlass genommen werden, um digitales Arbeiten sowie digitalen Handel auf ein neues Niveau zu bringen und die Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren in allen Bereichen zu diversifizieren und auszubauen. Auch Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) zwischen Europa und den afrikanischen Ländern können den Handel stärken.

Welche Maßnahmen können die wirtschaftlichen Folgen mildern?

Zusammenarbeit auf panafrikanischer und globaler Ebene ist dringend erforderlich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die WB erarbeiten mit der Afrikanischen Union (AU) zusätzliche Finanzierungen von Gesundheitsmaßnahmen.

Statt nationalem Protektionismus gilt es: International und regional koordinierte Maßnahmen abzustimmen. Wissensaustausch, technische Unterstützung für die stark belasteten Staaten, Interessenvertretung und Ressourcenmobilisierung zu stärken. Diversifizierte internationale Kooperationen können die wirtschaftliche Entwicklung in Subsahara-Afrika nachhaltig stärken. Damit sich die Wirtschaft der afrikanischen Länder jedoch erfolgreich von den Folgen der Krise erholen kann und resilienter wird, müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden.

Der BDI schlägt vor:

  • Risiken für die wirtschaftliche Erholung müssen identifiziert und angemessen adressiert werden. U.a. die Exporteinschränkungen beeinträchtigen die Wirtschaft. Der Bedarf für risikoangemessene sowie evidenzbasierte handelspolitische Maßnahmen durch Störungen in den globalen Lieferketten sollte ermittelt und bewertet werden.
  • Internationale Leitlinien für Unterstützungsprogramme und Hilfe für Unternehmen entwickeln, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sowie Wirtschaftssektoren, die von dieser Krise besonders betroffen sind. Diese können die Wirksamkeit stark erhöhen.
  • Grenzüberschreitenden Informations- und Datenaustausch verbessern. Nicht nur um die Versorgung mit medizinischer Ausrüstung zu gewährleisten, sondern auch um die digitale Resilienz und eine wissenschaftlich fundierte Reaktion auf COVID-19 zu ermöglichen.
  • Handelshemmnisse durch Gegenmaßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen können, zu vermeiden. Die Senkung tarifärer und nichttarifärer Hemmnisse ist ein wirksames Instrument zur Stimulierung der Wirtschaft und ein entscheidender Teil einer ganzheitlichen wirtschaftspolitischen Reaktion auf diese Pandemie.
  • Stärkere Einbindung von privatwirtschaftlichen Ansätzen und Ausbau der Kooperation mit der Wirtschaft in der Entwicklungszusammenarbeit.