Farbfoto von historischer Weltkugel, die den Afrikanischen Kontinent mit allen Ländern zeigt, DR Kongo in zentraler Positionrikanischen Kontinent mit 50 Ländern

DR Kongo in zentraler Position in Afrika

Demokratische Republik Kongo tritt Ostafrikanischer Gemeinschaft bei

Die Staatschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft (East African Community, EAC) stimmten auf ihrem Gipfeltreffen im März 2022 der Aufnahme der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) zu. Die DR Kongo ist damit das siebte und jüngste Mitglied der Gemeinschaft, neben Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda und Südsudan. Der BDI begrüßt diesen Schritt in Richtung regionale Integration und Freihandel.

Für die DR Kongo bedeutet der Beitritt, dass das Land vom gemeinsamen Markt und Außenzolltarif der EAC sowie dem Zugang zu den Häfen Mombasa und Dar es Salaam am Indischen Ozean profitieren wird. Die Ausfuhrzölle in die bisherigen EAC-Länder fallen weg oder werden erheblich gesenkt. Gleichzeitig sinken für die DR Kongo die Zölle von Waren, die in Mombasa und Dar es Salaam eingehen. Auch Reisen für kongolesische Bürger und Bürgerinnen innerhalb der EAC werden erleichtert.

Was bedeutet der Beitritt für die EAC?

Für die EAC-Länder bedeutet die Einbeziehung der DR Kongo den Zugewinn eines potenziellen Marktes von über 80 Millionen Einwohnern. Damit wird die EAC zu einem der größten Handelsblöcke Afrikas mit Zugang zum Indischen und Atlantischem Ozean.

In den letzten Jahren lag der Anteil der EAC-Exporte in die DR Kongo im Durchschnitt bei nur 13,5 Prozent. Die meisten kongolesischen Importe wiederum stammen von außerhalb Ostafrikas wie der EU, China und den USA. Die Senkung der Warenzölle und Beseitigung von Handelsbeschränkungen zwischen den Partnerstaaten stärkt den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr und trägt somit zu mehr Investitionen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten in Ostafrika bei.

Die EAC öffnet sich gleichzeitig für die kongolesische Wirtschaft, die reich an natürlichen Ressourcenwie Kobalt und Kupfer ist. Die DR Kongo ist der weltweit größte Produzent von Kobalt und der bedeutendste Kupferproduzent Afrikas. Kobalt ist ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge. Zusammen mit einem Ausbau der Infrastruktur kann dies die Industrialisierungsagenda der EAC vorantreiben.

Was sind die Herausforderungen?

Bis die beschlossenen Maßnahmen wie der Abbau der Reisebeschränkungen greifen, werden mehrere Monate vergehen. Auch bringt die Integration der DR Kongo in die EAC einige Herausforderungen mit sich. Dazu zählen:

  1. Die instabile Sicherheitslage im Zusammenhang mit bewaffneten Gruppen im rohstoffreichen Osten des Landes
  2. Eine mangelnde Infrastruktur
  3. Sprachliche Hürden

So sind Englisch und Suaheli derzeit die Amtssprachen der EAC. Mit Aufnahme der DR Kongo erhöht sich die Zahl der französischsprachigen Bevölkerung in der EAC stark.

Schließlich ist die DR Kongo mit der beschlossenen Aufnahme gleichzeitig Mitglied in vier unterschiedlichen regionalen Integrationsgemeinschaften, was die Komplexität der Zusammenarbeit erhöht: COMESA, SADC, ECCAS und nun der EAC.

Was bedeutet der Beitritt für deutsche Unternehmen?

Für deutsche Exporteure und Investoren bietet sich durch den Beitritt ein größerer Markt. Insgesamt ist die EAC-Erweiterung ein Schritt hin zur panafrikanischen Freihandelszone. Diese erleichtert langfristig Investitionen und Handel deutscher Unternehmen mit den über 50 afrikanischen Ländern.