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Der Deutsche Mittelstand: ein wirtschaftliches Erfolgsmodell

Mittelstand und Familienunternehmen – das sind über 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland. Ein BDI-Faktencheck bietet Daten, Zahlen und Fakten dazu, was Mittelstand und Familienunternehmen bewegt und was sie für die Gesellschaft und den Standort Deutschland bedeuten.

Die Kennzahlen zeigen: mittelständische Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern erwirtschaften mehr als ein Drittel des gesamten Umsatzes deutscher Unternehmen und stehen für knapp 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Generationen, nicht Quartale

Den Mittelstand und seine zahlreichen Familienunternehmen mit einer Definition zu erfassen, ist schwierig. Viele Unternehmen, die die europäisch definierten KMU-Grenzwerte überschreiten, bleiben gefühlt mittelständisch. Jenseits quantitativer Kriterien prägen qualitative Merkmale: Eigentum und Kontrolle sowie Führung und Verantwortung sind oft auf das Beste in generationenübergreifender Perspektive vereint. Familienunternehmer denken in Generationen, nicht in Quartalen.

Vom Hinterland auf den Weltmarkt

Viele Mittelständler sind im Handel und mit Investitionen auf dem Weltmarkt erfolgreich und zugleich regional fest verwurzelt – egal ob im Eichsfeld, Schwarzwald oder Sauerland. In ländlichen Regionen bieten Mittelständler wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Sie schaffen Steueraufkommen, das öffentliche Daseinsvorsorge ermöglicht. Als Förderer von Bildung, Kultur und Sport übernehmen sie soziale und gesellschaftliche Verantwortung am Standort. So betont Hans-Toni Junius, geschäftsführender Gesellschafter der C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG und Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses:

„Wir Mittelständler zeigen, was langfristige unternehmerische Perspektive und nachhaltiges Wirtschaften bedeuten: durch­dachte Investitionen, stete Innovationen und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das schafft Arbeitsplatzsicherheit und Wohlstand vor Ort.“

Mittelstand und Großindustrie im Verbund erfolgreich

Gerade im Verbund sind große, mittlere und kleine Industrieunternehmen gemeinsam wettbewerbsfähig. Die Lieferketten und Wertschöpfungsverbünde sind meist tief gestaffelt und oft grenzüberschreitend. Industrielle Dienstleistungen unterstützen komplexe Prozesse.

Politik muss verlässlichen Rahmen setzen

Es ist an der Politik, verlässliche und planbare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich der Mittelstand voll entfalten kann. So gilt es, für belastbare Infrastrukturen in den Bereichen Verkehr, Energie und Telekommunikation zu sorgen. Energie muss bezahlbar bleiben. Investitionswille darf nicht durch überzogene Finanzierungsanforderungen und langsame Genehmigungsverfahren gehemmt werden. Gesetze sind unbürokratisch und handhabbar zu gestalten. Steuern sollten auch im internationalen Vergleich einen wettbewerbsfähigen Standort erhalten. Familienunternehmer brauchen zum Beispiel ein angemessenes Erbschaft- und Wegzugsteuerrecht, um ihr Unternehmen sicher an die nächste Generation zu übergeben.

BDI-Abteilungsleiter Fabian Wehnert über die Bedeutung der Anbindung ländlicher Regionen © BDI