Deutschlandjahr: Entfremdung zwischen USA und Europa entgegentreten
Zum Auftakt des Deutschlandjahres in den USA hat der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, gefordert, der Entfremdung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten entgegenzutreten. Der BDI erwartet, mit dem Deutschlandjahr einen Beitrag zu leisten, um die transatlantischen Beziehungen nachhaltig zu verbessern. Kempf reist zum Beginn des Deutschlandjahres an diesem Mittwoch zu Veranstaltungen nach Washington D.C., Boston und Indianapolis.
„Mit dem beginnenden Deutschlandjahr in den USA machen wir klar: Die transatlantischen Beziehungen sind mehr als das Politische“, sagte Kempf am Mittwoch in Washington. „Wir dürfen uns wegen politischer Schwierigkeiten von unserem langfristigen Partner USA nicht entfremden“, unterstrich der BDI-Präsident. „Wir werden Flagge zeigen und auch unsere Interessen vertreten – mit guten Argumenten, echten Fakten und mit ausgestreckter Hand.“
Der US-Markt sei und bleibe für die deutsche Industrie ein enorm wichtiger und attraktiver Standort, nicht nur wegen der US-Steuerreform. Die Vereinigten Staaten sind seit Jahren der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte. Für die USA ist Deutschland der sechstwichtigste Exportmarkt.
„Nicht nur Handel und Investitionen zählen, sondern vor allem die Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks“, sagte der BDI-Präsident. Deutsche Unternehmen in den USA seien Tag für Tag verlässliche Partner, als Arbeitgeber und als Investoren. „Unsere Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und Aufstiegschancen, ermöglichen Bildung und Teilhabe quer durch alle US-Bundesstaaten.“
Deutsche Unternehmen beschäftigen in den Vereinigten Staaten fast 700.000 Arbeitnehmer. Sie haben rund 373 Milliarden US-Dollar im Land investiert. Damit sind sie in den USA der viertwichtigste ausländische Arbeitgeber und Investor. US-Investoren halten ihrerseits Anteile an rund 2.800 Unternehmen in Deutschland und tragen so für 645.000 Arbeitsplätze in Deutschland Verantwortung.
Unter dem Motto „Wunderbar together“ eröffnet Außenminister Heiko Maas in Washington am Tag der Deutschen Einheit in den USA das Deutschlandjahr. Es wird gefördert vom Auswärtigen Amt, durchgeführt vom Goethe-Institut und unterstützt vom BDI – und ist das bislang größte seiner Art. Über den Zeitraum eines Jahres sind mehr als 1000 Veranstaltungen in allen Bundesstaaten geplant.
Eine Pop-up-Tour reist im kommenden Jahr durch die USA und präsentiert mit Ausstellungen, Workshops und Kulturprogrammen Deutschland und die USA als innovative und kreative Partner. In diesem Projekt engagieren sich Unternehmen wie BASF, BMW Group, SAP, Schaeffler und Siemens, um diese Facette der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen zu verdeutlichen.