„Die Industrie will investieren“
Eigentlich seien die Bedingungen für Investitionen dank der niedrigen Zinsen auch gar nicht so schlecht. „Der große Hemmschuh ist die aktuelle Unsicherheit. Ein Unternehmen investiert, wenn sich ein Projekt wahrscheinlich rechnet. Diese Frage lässt sich aber– Stichwort Energiepreise – vielfach nicht beantworten.“ Wetzel entgegnete, die unternehmerische Investitionsschwäche sei kein neues Phänomen und wünschte sich mehr Großprojekte und weniger Investitionen im Ausland. Grillo erwiderte, man könne die Globalisierung nicht zurückdrehen.
Auch bei den Themen Mindestlohn und Renten erzielten die beiden Gesprächspartner wenig Einigkeit. Anders bei der Energiewende. „Die Energiewende kostet uns pro Jahr 23 Milliarden Euro. Da muss etwas passieren: bei der Entstehung und der Verteilung der Kosten. Das EEG ist wie Babynahrung: Anfangs war es gut, aber nach 13, 14 Jahren ist es schädlich.“ Wetzel teilte Grillos Aussagen „zu 100 Prozent“.
Der BDI-Präsident appellierte, dass sich Unternehmen und Gewerkschaften in dieser Frage nicht auseinanderdividieren lassen dürften: „Wir haben den gemeinsamen Willen, dass die Energiewende von den Kosten her erträglich bleibt“, sagte Grillo. „Wir müssen schnellstens den Ausbau bremsen und die Kosten reduzieren – für die Bürger und die Unternehmen.“