Empfehlungen des Bundesrats völlig überzogen
BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber hat die verschärfenden Vorschläge des Bundesrats zum Gesetzentwurf zur Erbschaftsteuer scharf kritisiert. „Die Empfehlungen des Bundesrats stehen im klaren Widerspruch zum ursprünglichen Ziel der Bundesregierung und sind völlig überzogen“, sagte Kerber am Freitag in Berlin anlässlich der Beratungen der Reform in Bundestag und Bundesrat. Die Bundesregierung will grundsätzlich das Betriebsvermögen eigentümer- und familiengeführter Unternehmen von der Erbschaftsteuer entlasten. „Das ist der richtige Ansatz, und daran muss sich die Bundesregierung messen lassen“, unterstrich Kerber.
Der BDI-Hauptgeschäftsführer forderte mit Blick auf den aktuellen Gesetzentwurf, die erbschaftsteuerlichen Verschonungsregelungen für das Betriebsvermögen auszubauen, solange die eigentümer- und familiengeführten Unternehmen überbewertet werden. Vor allem auf größere Familienunternehmen kommen laut BDI deutliche Mehrbelastungen zu. Diese Betriebe verfügen über mehr als 40 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Deutschland. Zudem sind sie Auftraggeber für viele kleinere Firmen.
Auch geringere Prüfschwellen bei der Erbschaftsteuer lehnt Kerber ab: „Schon die derzeitige Eingangsprüfschwelle von 26 Millionen Euro ist zu niedrig und erschwert den Übergang von Betrieben an die jüngere Generation.“