Europa darf sich nicht kleinmachen

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Dieter Kempf über seinen Posten als BDI-Präsident, den neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie den Brexit.

Europa ist der stärkste Wirtschaftsraum und ein einzigartiges Netzwerk zum gegenseitigen Vorteil, betont BDI-Präsident Dieter Kempf. „Der Binnenmarkt funktioniert, wir haben Frieden und Sicherheit, genießen die Vorteile einheitlicher Regelungen und einer gemeinsamen Währung“, erklärt Kempf im Interview. Europa dürfe sich auch angesichts des Brexits nicht kleinmachen. Der Kontinent müsse stattdessen dranbleiben, die Globalisierung nach eigenen Werten zu gestalten, etwa durch Handelsabkommen. Auf den neuen US-Präsident angesprochen sagte Kempf: „Ich rate meinen Unternehmenskollegen: Seid aufmerksam besorgt.“ Trotz Trumps steuerpolitischer Verheißungen sei seine Politik unkalkulierbar. „Es besteht die große Gefahr, dass sich Investoren massiv zurückhalten, weil die Unsicherheit steigt.“ Dieter Kempf hat sein Amt im Januar angetreten. In einer Zeit der digitalen Transformation sei der frühere Chef des Software-Unternehmens Datev der Richtige an der Spitze des BDI, versicherte er.