Gemeinsam Governance gestalten: Der BDI in der Global Business Coalition
Die GBC (ehemals B20 Coalition) wurde 2012 als globale Plattform für Wirtschaftsverbände gegründet. Als Schnittstelle zwischen Politik, internationalen Organisationen und Wirtschaft vertritt sie die Perspektive der Unternehmen in wichtigen internationalen Foren. Sie dient dem Austausch von Expertise und Informationen der nationalen Wirtschaftsvereinigungen. Die GBC-Mitglieder entwickeln so gemeinsame Positionen und Initiativen zu allen globalen Fragen, die für die Wirtschaftsgemeinschaft wichtig sind. Die GBC tritt für diese Positionen ein, unterstützt deren Umsetzung und gestaltet die internationale Zusammenarbeit aktiv mit.
Die GBC unterstützt zudem regelmäßig die Business 20 (B20) und die Business 7 (B7), die Dialoge der G20 und G7 mit der Wirtschaft. Partnerschaften mit United Nations Environment Programme (UNEP) und dem International Resource Panel (IRP) garantieren der GBC zusätzlichen Zugang zu internationalen Entscheidungsträgern. Unter den türkischen, deutschen und argentinischen B20-Präsidentschaften diente die GBC als Network Partner für verschiedene B20 Task Forces, die sich auf Digitalisierung, Energie und Klima, Industrie 4.0 und Handels- und Investitionsthemen fokussierten. Die Network Partner unterstützen die Task Forces mit ihrer globalen Business Expertise sowie dem Engagement ihrer breiten internationalen Netzwerke. Die Network Partner bringen die B20-Diskussionen voran und fördern die Advocacyarbeit. Unter der saudi-arabischen B20-Präsidentschaft ist die GBC ein Network Partner für die Task Forces Handel und Investition und Digitalisierung.
Für eine Neugestaltung der globalen Handelsordnung
Während seiner Präsidentschaft von Juli 2016 bis Februar 2019 setzte sich der BDI vor allem dafür ein, eine gemeinsame Positionierung zur Neugestaltung des globalen Handelssystems zu finden. Der Einsatz für offene Märkte, der Verzicht auf Handelsbeschränkungen, die Stärkung der Welthandelsorganisation (WTO), die Bekämpfung unfairer Handelspraktiken und die Entwicklung einer Agenda für moderne Handels- und Investitionsregeln sind nur einige der Forderungen der GBC gegenüber den G20-Regierungen.
Im Februar 2019 übergab BDI-Präsident Dieter Kempf die GBC-Präsidentschaft an Miguel Acevedo, Präsident des argentinischen Verbandes Unión Industrial Argentina (UIA). Auch während der argentinischen GBC-Präsidentschaft wird sich der BDI für eine positive Handelsagenda durch die GBC einsetzen. Neben Handel und Investitionen hat die GBC zudem Digitalisierung zu ihrem Schwerpunktthema erklärt.
Unabhängigkeit, Repräsentativität und das Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft
Der GBC gehören führende, gleichgesinnte Wirtschaftsverbände aus zurzeit 14 wichtigen Wirtschaftsnationen an. Gemeinsam vertreten diese mehr als 6,7 Millionen kleine, mittlere und große Unternehmen. Pro Land kann ein Verband Mitglied der GBC werden. Dazu muss er bestimmte Kriterien erfüllen. Darunter fallen Unabhängigkeit von der Regierung, Repräsentativität, Interesse an Global Governance und das Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft.
Die Mitglieder der GBC sind:
- Ägypten: Federation of Egyptian Industries (FEI),
- Argentinien: Union Industrial Argentina (UIA),
- Australien: Australian Industry Group (AIG),
- Brasilien: National Confederation of Industry Brazil (CNI),
- Deutschland: Bundesverband der deutschen Industrie (BDI),
- Europa: BusinessEurope (BE),
- Frankreich: French Business Federation (MEDEF),
- Indien: Confederation of Indian Industry (CII),
- Italien: Confederation of Italian Industry (Confindustria),
- Kanada: Canadian Chamber of Commerce (CCC),
- Marokko: La Confédération Générale des Entreprises du Maroc (CGEM),
- Spanien: Confederation of Employers & Industries of Spain (CEOE),
- Südkorea: Federation of Korean Industries (FKI),
- Türkei: Turkish Industry & Business Association (TUSIAD),
- Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland: Confederation of British Industry (CBI) und
- Vereinigte Staaten von Amerika: U.S. Chamber of Commerce (USCC).