Gemeinsame Pressemitteilung von BDI und IG Metall

Die Industrie in Deutschland fit für morgen machen: Bündnis „Zukunft der Industrie“ legt Handlungsempfehlungen vor.

Berlin/Frankfurt – Die Industrie in Deutschland steht vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss die akuten Folgen der Coronapandemie und des Ukrainekriegs bewältigen sowie gleichzeitig den langfristigen Wandel hin zu klimaneutralen und digitalen Produktionsprozessen gestalten. Vor diesem Hintergrund hat das „Bündnis Zukunft der Industrie“ jetzt umfassende Vorschläge zur Sicherung industrieller Wertschöpfung in Deutschland vorgelegt. Mit seinen konkreten Empfehlungen zu Themen der nationalen und der europäischen Klima- und Energiepolitik verfolgt das Bündnis das Ziel, den Industriestandort Deutschland fit für die Zukunft zu machen und im Sinne sicherer und gut bezahlter Arbeitsplätze zu stärken.

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands Deutscher Industrie:

„Deutschland will rasch klimaneutral werden - das ist Herausforderung und Chance zugleich. Die deutsche Wirtschaft bietet mit ihrem hohen Industrieanteil und eng verbundenen Wertschöpfungsketten, insbesondere in der erfolgreichen Zusammenarbeit von Großunternehmen und  zahlreichen mittelständischen Firmen, beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation. Für ein klimaneutrales Industrieland sind Unternehmen und ihre Beschäftigte auf eine Politik angewiesen, die Innovationen und Investitionen stärkt. Im Fokus sollten schnellere und einfachere Planungs- und Genehmigungsverfahren stehen sowie der Aufbau neuer europäischer Wertschöpfungsnetzwerke. Trotz der multiplen Krisen muss die Politik jetzt die Stärkung des Industriestandorts entschlossen vorantreiben.“

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall:

„Wir müssen die gegenwärtigen Krisen als Chance nutzen, um die Transformation noch entschlossener voranzutreiben und so industrielle Wertschöpfung und damit auch gute Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Es kommt darauf an, jetzt die richtigen Weichen zu stellen und in Technologien und Märkte der Zukunft zu investieren. Die Politik muss dafür die notwendigen Rahmenbedingen schaffen. Besonders dringend ist der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien und der schnellere Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dabei ist klar: Der klimagerechte Umbau der Industrie wird nur dann gelingen, wenn wir ihn ökologisch, sozial und gerecht gestalten.“

Unter dem Motto „Die Zukunft der Industrie jetzt gestalten und sichern“ haben Industriegewerkschaften, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände gemeinsam sechs Felder identifiziert, auf denen dringender Handlungsbedarf besteht:

  • Energieversorgung sichern,
  • Resilienz steigern,
  • Rohstoffstrategie weiterentwickeln,
  • Transformation beschleunigen,
  • in moderne Infrastruktur investieren,
  • dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Die Vorschläge des Bündnisses sollen nun in den kommenden Wochen im Rahmen einer bundesweiten Dialog-Initiative in verschiedenen Foren diskutiert werden. Höhepunkte der Dialog-Initiative ist eine Industriekonferenz am 29. November mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft.