Neue Strategie zu Globaler Gesundheit
Die Agenda 2030 möchte wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit Gerechtigkeit und Umwelt gestalten. Um sich angemessen den Entwicklungszielen der Agenda anzunehmen, aber auch angesichts aktueller Herausforderungen, wie jene durch die Epidemien der Ebolakrise, soll unter Federführung des Bundesministeriums für Gesundheit die Strategie zu Globaler Gesundheit von 2013 überarbeitet und neu formuliert werden. In diesem Rahmen wurden verschiedene Akteursgruppen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Think Tanks und Jugend eingeladen, sich am Prozess der Neuformulierung zu beteiligen.
Im ersten Schritt wurden alle Gruppen aufgerufen, ein jeweiliges Positionspapier zu erarbeiten. Die German Health Alliance ist Koordinator für das Papier der Gesundheitswirtschaft, das den Titel „Globale Gesundheit – Eckpunkte der Wirtschaft für die Strategie der Bundesregierung“ trägt.
Das Positionspapier der Gesundheitswirtschaft macht die Bereitschaft der deutschen Unternehmen deutlich, ihre vielfältige technische und fachliche Expertise einzubringen, um einen Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu leisten.
Die zentralen Forderungen sind:
- Health in all policies
Gesundheit in alle öffentlich geförderten Programme einbinden - Universal Health Coverage
durch interdisziplinäre und somit sektorübergreifende Betrachtung von Gesundheitsaspekten (One Health) einen diskriminierungsfreien Zugang zu Gesundheitsversorgung - Gesundheitssystemstärkung und Resilienz
um u. a. besser auf Pandemien etc. reagieren zu können - Multiakteursansatz stärken
das wirtschaftliche Engagement als Stärkung eines nachhaltigen Erfolgs in Globaler Gesundheit - binationale Zusammenarbeit
ergänzend zu den wertvollen multilateralen Verhandlungen auf globaler Ebene, muss Gesundheit auch in der binationalen Zusammenarbeit hervorgehoben werden
Eine umfassende Stärkung von Gesundheitssystemen ist erforderlich, da diese die Voraussetzung für ein funktionierendes gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben darstellen.
Es werden weiterhin Maßnahmen gefordert, die sich auf die Zunahme von antimikrobiellen Resistenzen und die steigende Belastung durch nicht übertragbare und Infektionskrankheiten beziehen. So wird sich der Anteil von Todesfällen durch nicht übertragbare Krankheiten aktuellen Prognosen zufolge durch die demografische Entwicklung weiter erhöhen. Die Resistenzen gegen Antibiotika erschweren zudem den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Malaria.
Mit starken Forderungen und Lösungsansätzen bringt sich die Gesundheitswirtschaft in die Entwicklung der neuen Strategie der Bundesregierung zu Globaler Gesundheit ein, deren Veröffentlichung Ende 2020 geplant ist.