Hubert Lienhard neuer APA-Vorsitzender
Voith-Chef sieht Gleichberechtigung, Partnerschaft und nachhaltige Entwicklung als Schwerpunkte der künftigen APA-Arbeit.
Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH, hat von Peter Löscher, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG, den Vorsitz im Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) übernommen. Löscher führte den APA seit Juli 2010 und hat ihn als die Stimme der deutschen Wirtschaft im Dialog mit Regierungen in Asien und im Zusammenspiel mit der Bundesregierung positioniert.
„Das Modell des ‚Exportweltmeisters‘ kann für die deutsche Wirtschaft vor dem Hintergrund der gewaltigen Veränderungen in Asien kein langfristiges Erfolgsmodell sein. Wir müssen uns weiter anstrengen, unsere starke, lokale Präsenz in Asien zu vertiefen. Unternehmen, die künftig nicht in Asien zu Hause sind, werden international unbedeutend sein“, so Lienhard in seiner Rede vor Bundeskanzlerin Angela Merkel, den asiatischen Botschaftern in Deutschland und Vertretern der Wirtschaft heute im Haus der Deutschen Wirtschaf in Berlin. Er wolle sich wie seine Vorgänger dafür einsetzen, dass der APA seine Rolle als die von der gesamten deutschen Wirtschaft getragene Plattform für die Asienwirt¬schaftsthemen weiter ausbaut.
Lienhard ging auch auf die aktuelle wirtschaftliche Abkühlung in Schlüsselländern Asiens und die politischen Spannungen in der Region ein. Wirtschaft und Politik in Deutschland täten gut daran, gerade in solchen Phasen die Region zu stärken und die vielen Erfolge der bisherigen Zusammenarbeit aufzuzeigen. „Deutschland braucht Asien“, so Lienhard.
Nach den Vorstandsvorsitzenden von Siemens und BASF steht mit Lienhard erstmals der Chef eines Familienunternehmens an der Spitze des im Jahr 1993 gegründeten APA. „Über die Zusage von Hubert Lienhard, den APA-Vorsitz zu übernehmen, habe ich mich sehr gefreut. Als langjährigen Asien-Kenner halte ich ihn für den Richtigen an der Spitze des APA“, betonte Löscher.
Lienhard kündigte an, dass der APA sich vor allem für offene Märkte ohne Beschränkungen oder Diskriminierungen, sowohl in Asien als auch bei uns in Deutschland, stark machen werde. „Deutschland muss offen sein für asiatische Investoren, wenn wir umgekehrt die Verwurzelung der deutschen Wirtschaft in Asien wollen.“ Der Rahmen seiner APA-Arbeit sei der Dreiklang aus Partnerschaft, Gleichberechtigung und nachhaltiger Entwicklung.
Etwa 14 Prozent der deutschen Exporte gehen mittlerweile in den asiatisch-pazifischen Raum, die deutschen Einfuhren aus der Region liegen bei knapp 18 Prozent. Auch die Direktinvestitionen haben sich im vergangenen Jahrzehnt positiv entwickelt. Die Summe deutscher Direktinvestitionen in Asien-Pazifik hat sich in der Zeit zwischen 2002 und 2011 nahezu verdreifacht und lag Ende 2011 bei 114 Milliarden Euro. Auch asiatische Investitionen in Deutschland haben sich im genannten Zeitraum mehr als verdoppelt und betrugen Ende 2011 25 Milliarden Euro.
Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist das Sprachrohr der deutschen Asienwirtschaft im Dialog mit der Politik in Deutschland und in den asiatischen Partnerländern. Der APA bündelt die asienbezogenen wirtschafts-politischen Interessen deutscher Unternehmen. Angestrebt sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Ländern der Asien-Pazifik-Region und die Förderung von Handel und Investitionen in beide Richtungen. Der APA ist eine Initiative von BDI, DIHK, OAV, BGA und Bankenverband.