Industrie fordert beim Brexit maximale Schadensbegrenzung

Anlässlich der offiziellen EU-Austrittserklärung spricht sich der BDI-Präsident für einen stärkeren europäischen Zusammenhalt aus. Wirtschaftliche Beziehungen brauchen Stabilität. Eine besondere Verantwortung sieht Kempf bei der britischen Regierung.

Der Präsident des BDI, Dieter Kempf, fordert nach dem britischen Antrag auf Austritt aus der Europäischen Union „maximale Schadensbegrenzung“: „Das Ausmaß der Schadensbegrenzung liegt überwiegend in der Verantwortung der britischen Regierung“, sagte der BDI-Präsident am Mittwoch in Berlin. „Es wird außerordentlich schwierig, negative Folgen insbesondere für die Unternehmen im Vereinigten Königreich abzuwenden.“  

Die Verhandlungspartner sollten rasch klären, wie sie die wirtschaftlichen Beziehungen langfristig wieder auf eine stabile Grundlage stellen wollen, verlangte Kempf. „Die Gefahr einer langanhaltenden Zerrüttung von Vertrauen durch kontroverse Verhandlungen liegt auf der Hand.“ Dieses Risiko zu minimieren sollte Richtschnur sein für die nun beginnenden Verhandlungen zwischen Brüssel und London.  

„Für die Politik in Brüssel und Berlin darf es nur eine Devise geben: Europa zusammenzuhalten und zu stärken“, sagte Kempf. Dazu zähle der gemeinsame Binnenmarkt mit seinen vier Grundfreiheiten für Arbeit, Kapital, Waren und Dienstleistungen. Europa sei das Fundament für Wohlstand und Chancen – und nicht zuletzt für ein friedliches Zusammenleben auf dem Kontinent. „Europa ist keinesfalls das Problem, vielmehr hilft Europa uns, Probleme zu lösen.“