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Mit Innovationen die steigenden Anforderungen an die Luftfahrt erfüllen

Im Interview mit Nicole Dreyer-Langlet, Geschäftsführerin und R&T Deutschland Repräsentantin von Airbus SE nennt sie ihr persönliches Hot Topic für die nächsten 5 Jahre. Dafür ist es wichtig, dass wir ein flexibles, dynamisches Ökosystem schaffen, das Innovation zulässt, fördert und skalieren kann.

Was bedeutet Innovation für Sie persönlich und für die Gesellschaft?

Innovation bedeutet für mich persönlich und für die Gesellschaft gleichermaßen einen Antrieb zur Zukunftssicherung. Sie eröffnet uns die Chance, gesellschaftliche Brücken zu bauen und uns auf disruptive Ansätze für Probleme zu konzentrieren, die oft lange diskutiert werden. Innovation treibt uns dazu an, uns ständig weiterzuentwickeln und niemals zu stagnieren, was aus gesellschaftlicher Perspektive schließlich zu Rückschritt und Verlust im globalen wirtschaftlichen und politischen Gesamtgefüge führt. Damit einhergehend ist Innovation natürlich auch der einzige Weg, um für ein Unternehmen wie Airbus langfristig im Wettbewerb zu bestehen und unsere nachhaltigen Entwicklungen und Visionen umsetzen zu können.

Was ist Ihr persönliches Hot Topic für die nächsten 5 Jahre?

Mein persönlicher Fokus in den nächsten fünf Jahren liegt auf den spannenden Möglichkeiten der Wasserstoff-Technologien. Wasserstoff bietet eine - wenn nicht die einzige - langfristige Option zur Dekarbonisierung der Luftfahrt und ist somit ein Kernstück einer nachhaltigen Zukunft. Für mich ist es wichtig, dass Wasserstoff in der Gesellschaft den Stellenwert und insbesondere die Aufmerksamkeit bekommt, den es verdient. Viele Innovationen sind notwendig, um die steigenden Anforderungen an die Luftfahrt zu erfüllen und disruptive Ansätze sind mehr denn je gefragt. Die kommenden fünf Jahre sind für die Entscheidung von großer Bedeutung, welche Technologien für die Zukunft von Wasserstoff-Flugzeugen zum Einsatz kommen sollen. Dabei müssen wir stets die Notwendigkeit des Einsatzes von Wasserstoff und die damit verbundenen Investitionen in der Luftfahrt anderen Industrien gegenüberstellen, was natürlich einen notwendigen, branchenübergreifenden Konsens unabdingbar macht.

Woran hapert es ihrer Meinung nach aktuell bei Innovation in Deutschland?

Meiner Meinung nach hapert es in Deutschland derzeit an der ausreichenden Integration von Technologie und Innovation in der Ausbildung des Nachwuchses. Es gibt immer noch zu wenig Berührungspunkte mit diesen Themen in der Schule, und wir erleben einen Rückgang von Studierenden in technischen Studiengängen. Doch gerade diese Studierenden sind die Innovationstreiber von morgen. Es ist wichtig, dass wir in Deutschland ein flexibles, dynamisches Ökosystem schaffen, das Innovation zulässt, fördert und skalieren kann. Zudem ist es meiner Meinung nach  in unserer Gesellschaft wichtig, Fehler als essentiellen Bestandteil von Innovation zuzulassen und daraus zu lernen, anstatt sie zu vermeiden. Eine konstruktive Fehlerkultur ist ein kritischer Bestandteil einer innovationsgetriebenen Zukunft! Darüber hinaus ist es wichtig, dass die in der Forschung gewonnenen Erkenntnisse schneller in praktische Anwendungen und Produkte eingebracht werden, um somit für die Gesellschaft zugänglich zu sein.