Investitionen in Bildung deutlich erhöhen
„Mit 17 Prozent in Deutschland und 18 Prozent in Brasilien ist die Investitionsquote in beiden Ländern viel zu niedrig. Jetzt kommt es darauf an, die öffentlichen und privaten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und die Bildung deutlich zu erhöhen“, sagte Grillo.
Investitionen würden zudem durch ein bilaterales Doppelbesteuerungsabkommen einen Schub bekommen. „Der Abschluss eines Doppelbesteuerungsabkommens ist überfällig“, erklärte Grillo.Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Der Beitrag deutscher Unternehmen am brasilianischen BIP liegt bei acht Prozent. „Brasilien muss jetzt darauf achten, dass Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur, Fachkräftemangel und Bürokratie die Kosten nicht weiter treiben und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen“, sagte Grillo.
Industrielle Produktion findet zunehmend in globalen Wertschöpfungsketten statt. Daher müssten Märkte offen sein, betonte Grillo. „Die Politik muss die vor fast 15 Jahren begonnenen Verhandlungen über ein EU-Mercosur-Freihandelsabkommen endlich erfolgreich abzuschließen.“ Das Abkommen bringe Wachstum und Arbeitsplätze für beide Seiten. Allein Brasilien könne seine Exporte dadurch um schätzungsweise 15 Prozent steigern.
Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage sind die wichtigste Veranstaltung in den bilateralen Beziehungen beider Länder. Sie finden in diesem Jahr bereits zum 32. Mal statt. Diesmal nehmen über 600 Vertreter aus Wirtschaft und Politik teil; darunter der Wirtschaftsminister aus Brasilien Mauro Borges.
Die Konferenz wird vom BDI und seinem brasilianischen Partnerverband Confederação Nacional da Indústria (CNI) abwechselnd in Deutschland und Brasilien organisiert. In zahlreichen Foren diskutieren die Teilnehmer über Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Logistik und Infrastruktur, Öl und Gas, Automobil, Gesundheitswirtschaft und Energie.