„Jetzt EU-Industriepolitik fundamental ändern“

Neuer Vertrag für Eurozone und EU sei nötig. Politik müsse ehrgeizige Wettbewerbsstrategie formulieren. Grillo bei Präsident Hollande.

Neuer Vertrag für Eurozone und EU sei nötig. Politik müsse ehrgeizige Wettbewerbsstrategie formulieren. Grillo bei Präsident Hollande.

„Wir rufen unsere Regierungen dazu auf, sich für einen fundamentalen Wandel in der EU-Industriepolitik einzusetzen.“ Das sagte Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des französischen Industrieverbandes MEDEF, Pierre Gattaz, am Mittwoch in Paris. In einem Schulterschluss fordern die beiden Verbände einen neuen Vertrag für die Eurozone und die EU. Sie formulieren acht Schlüsselempfehlungen, um die Wettbewerbsfähigkeit in den Euro-Mitgliedsstaaten zu stärken.

Am Abend trifft Grillo, begleitet von einigen deutschen Wirtschaftsvertretern den französischen Präsidenten François Hollande. Bei dieser Gelegenheit wird er ihm auch die gemeinsame Erklärung überreichen. Anschließend findet auch noch ein Treffen mit Premierminister Jean-Marc Ayrault statt, um Wege zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas zu diskutieren.

Der Anteil der EU an der weltweiten industriellen Wertschöpfung sei zwischen 2000 und 2012 von 25,7 Prozent auf 20,8 Prozent gefallen. Rund 90 Prozent des weltweiten Wirtschaftswachstums werden 2015 außerhalb Europas generiert. „Nur wenn Deutschland und Frankreich an einem Strang ziehen, können wir diesen Trend stoppen“, betonte Grillo. Dafür müssten sich die Regierungen Merkel und Hollande auf dem deutsch-französischen Ministerrat am 19. Februar und dem Europäischen Rat am 20. und 21. März für eine ehrgeizige Wettbewerbsstrategie einsetzen. Dazu gehöre, einen industriellen Grundlagenvertrag für die EU zu schließen, um die industriellen Wertschöpfungsketten in Europa zu stärken.

 

Die gemeinsame Erklärung finden Sie im Anhang.