Panafrikanische Freihandelszone – Was tut die Wirtschaft?
Der COMESA Business Council (CBC) wurde im Jahr 2010 gegründet. Seine über hundert Mitglieder sind Verbände in den 21 Mitgliedsstaaten sowie internationale Unternehmen in insgesamt 34 Sektoren. Obwohl der Verband in vielerlei Hinsicht im afrikanischen Vergleich gut aufgestellt ist, bleiben Herausforderungen wie eine finanzielle Abhängigkeit von Gebergeldern und die fehlende politische Durchschlagskraft einiger ihrer Arbeitsgruppen.
Das Partnerschaftsprojekt hat das Ziel, durch Austausch von Know-How sowie gemeinsamen Workshops, Schulungen oder Webinaren die Arbeit des COMESA Business Council zu stärken und ihn dabei zu unterstützen, die regionale Integration voranzubringen. Schwerpunkte sind die Verbesserung der Interessenvertretung, insbesondere der sektorspezifischen Arbeitsgruppen, Dienstleistungen für die Mitglieder und Digitalisierung. Im weiteren Verlauf des Projekts ist unter anderem der Aufbau einer Online-Plattform geplant, auf der Unternehmen sich zu Themen wie dem Panafrikanischen Freihandelsabkommen (AfCFTA) weiterbilden können. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert und in Kooperation mit der sequa gGmbH durchgeführt.
Die Mitgliedsverbände und -unternehmen von CBC und BDI profitieren außerdem von den durch die Zusammenarbeit entstehenden Netzwerken, für den BDI ist es bereits die dritte Partnerschaft mit einem afrikanischen Partnerverband. Bei der Umsetzung des Projekts baut der BDI auf die Erfahrungen aus den Kammer- und Verbandspartnerschaften mit der Association of Ghana Industries (2006 - 2015) und dem East African Business Council (2015 - 2022) auf.
Regionale Integration in Afrika
Der Common Market of Eastern and Southern Africa (COMESA) gilt als wichtiger Baustein der Integration der afrikanischen Märkte. Der CBC setzt sich auf mehreren Ebenen für die Integration der Märkte ein. Erstens wirbt der Verband über seine Mitgliedsverbände bei den nationalen Regierungen der COMESA Region für Freihandel. Zweitens ist das Sekretariat vom COMESA der zentrale Partner für die Integration der Region. Und drittens setzt sich der Verband auf der Ebene der Afrikanischen Union für die Umsetzung der Panafrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) ein.
Diese wurde von insgesamt 54 der 55 afrikanischen Länder unterzeichnet. Wenn die Integration der Märkte vollzogen ist, entsteht ein Markt mit 1,3 Milliarden Menschen und ein Wirtschaftsblock mit einem kumulierten Bruttoinlandsprodukt von 3,4 Billionen Dollar. Die Weltbank geht davon aus, dass der innerafrikanische Handel mit der Umsetzung des Abkommens um 81 Prozent steigt und die Exporte insgesamt um 19 Prozent zulegen. Bisher zögern allerdings noch 14 Länder, die das Abkommen zwar unterzeichnet, aber noch nicht ratifiziert haben. Der Grund hierfür ist die Sorge, dass die lokale Wirtschaft durch die Konkurrenz der Importe leidet und Arbeitsplätze verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, dass die Umsetzung der Freihandelszone so gestaltet wird, dass die Unternehmen Zeit haben, sich auf den wachsenden Konkurrenzdruck vorzubereiten. Gleichzeitig sollten die Länder die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern und gegebenenfalls industriepolitische Maßnahmen ergreifen, um ihre Unternehmen zu unterstützen und Investitionen zu fördern. In den kommenden drei Jahren wird das Projekt den CBC auch dabei unterstützen, Studien zu den einzelnen Wirtschaftssektoren durchzuführen und die Politik auf verschiedenen Ebenen zu beraten, wie die Integration der Märkte möglichst gewinnbringend für alle gestaltet werden kann.