Politische Einigung zu STS-Verbriefungen erzielt
Der finale Beschluss wird für den ECOFIN-Rat im Juli 2017 erwartet. Bis dahin wird der politische Kompromiss technisch im Gesetzestext umgesetzt und die Eigenkapitalanforderungen entsprechend formuliert. Die Höhe des benötigten Eigenkapitals ist entscheidend, ob STS-Verbriefungen als Produkt attraktiv sind. Die Diskussionen im Trilogverfahren betrafen insbesondere die Frage, wie unterschiedliche Risiken der verbrieften Positionen behandelt werden sollen. Dies spiegelt sich in der vorgeschriebenen Berechnungsmethode wider. Der Kompromiss tendiert nun stärker zum Standardansatz und weniger zu internen Ratingmodellen. Diese würden es erlauben, besonders risikoarme Verbriefungen mit adäquat niedrigem Eigenkapital zu hinterlegen. Der Standardansatz kann diese Risikoprofile in einem geringen Ausmaß berücksichtigen.
Für zahlreiche Verbriefungen, wie zum Beispiel deutsche Auto-ABS (Asset Back Securities), bringt die Neureglungen daher keine Verbesserungen bzw. sogar Verschlechterungen zum Status Quo. Diese weisen praktisch keine Ausfälle auf und können in den internen Modellen entsprechend sicher bewertet und mit geringen Eigenkapitalanforderungen versehen werden. Vom Fokus auf den Standardansatz profitieren nun Verbriefungen mit höherem Risikoprofil, die im STS-Regime niedrigere Eigenkapitalanforderungen als aktuell aufweisen werden. Dies wird sich insbesondere auf die Verbriefungsmärkte in den Ländern der Peripherie positiv auswirken. Für Deutschland dürften die Effekte gering sein.
