Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft übernehmen B20-Präsidentschaft

Nach dem G20-Gipfel in China übernehmen der BDI, die BDA und der DIHK gemeinsam die deutsche Präsidentschaft des offiziellen G20-Wirtschaftsdialogs B20.

Kurz vor Beginn des G20-Gipfels in Hangzhou übernehmen der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gemeinsam die deutsche Präsidentschaft des offiziellen G20-Wirtschaftsdialogs: der Business 20 (B20). Die Bundesregierung hat die drei deutschen Spitzenverbände beauftragt, die G20-Präsidentschaft Deutschlands im kommenden Jahr zu begleiten.

B20-Präsident Jürgen Heraeus hob die bedeutende Rolle der Wirtschaft im G20-Prozess heraus. „Wir übernehmen die B20-Präsidentschaft in dem Geiste, als Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zu einer starken G20 zu leisten. Zusammen müssen wir die G20 als strategisch handelnden zentralen Akteur für die Chancen und Herausforderungen der Weltwirtschaft stärken. Vor allem müssen wir ihre Umsetzungsquote verbessern. Um die richtigen Maßnahmen zu identifizieren und voranzutreiben, kann die Politik auf den Input der Wirtschaft unter B20 Germany setzen.“

Stellvertretend für B20 Germany nahmen BDI-Präsident Ulrich Grillo und Gerhard Braun, BDA-Vizepräsident, den Staffelstab vom chinesischen B20-Vorsitzenden Jiang Zengwei entgegen. „Die Gleichzeitigkeit von Krisen ist Gift für die Weltwirtschaft“, sagte Grillo. Unsicherheit lähme Innovation. „Umso mehr benötigen wir globale Rahmenbedingungen, die Wachstum und Arbeitsplätze fördern.“ Neben den klassischen finanz- und handelspolitischen Schwerpunktthemen liege dabei besonderes Potential in zwei für die B20 neuen Bereichen. „In unseren Taskforces zu Digitalisierung sowie Energie, Klima und Ressourceneffizienz wollen wir uns auf einen Fahrplan für eine wettbewerbsfähige, zukunftsorientierte und nachhaltige Weltwirtschaft verständigen.“

Auch Braun stellte die Notwendigkeit globaler Verständigung heraus: "Die großen Zukunftsthemen für Wirtschaft und Gesellschaft müssen auch in globalen Foren aufgegriffen werden. Weltweit hohe Jungendarbeitslosigkeit und ungleiche Bildungschancen behindern Innovation und Wachstum und verbauen Zukunftsperspektiven. Dies werden wir im Rahmen von B20 Germany ebenso thematisieren wie die Herausforderungen der Digitalisierung der Arbeitswelt."

Über die G20 Die G20-Mitglieder vereinen gut 85 Prozent der Weltwirtschaftsleistung, mehr als 75 Prozent der globalen Waren- und Dienstleistungsexporte sowie zwei Drittel der Weltbevölkerung auf sich.

Über die B20 Die B20 ist ein integraler Teil des G20-Prozesses und vertritt in diesem die G20-Wirtschaft. Aufgabe der B20 ist es, die G20 durch konkrete Handlungsempfehlungen, konsolidierte Interessenvertretung und Expertise zu unterstützen. Darüber hinaus fördert die B20 den Dialog von Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf internationaler Ebene. In der B20 erarbeiten Wirtschaftsvertreter aus der G20 gemeinsame Empfehlungen und themenspezifische Handlungsvorschläge, welche die Bandbreite der G20-Agenda abdecken. Zudem finden B20-Veranstaltungen sowie ein Austausch mit Regierungen und anderen Stakeholdern des G20-Prozesses statt. Wie die G20-Präsidentschaft ist auch die B20-Präsidentschaft ein ganzjähriges Projekt.