US-Sonderzölle auf EU-Autoimporte wären erhebliches Risiko für Weltwirtschaft

BDI-Präsident Dieter Kempf fordert das US-Wirtschaftsministerium erneut auf, den Bericht zu EU-Einfuhren von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen zu veröffentlichen. Die verkündete Fristverlängerung für mögliche Sonderzölle verunsichert Unternehmen und schadet den transatlantischen Beziehungen.

„Die deutsche Industrie fordert das US-Wirtschaftsministerium weiterhin auf, den Bericht zu Importen von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen zu veröffentlichen. Die durch die Untersuchung geschaffene Unsicherheit ist für Unternehmen und unsere transatlantischen Wertschöpfungsketten gefährlich. Autos gefährden nicht die nationale Sicherheit der USA.

US-Zölle auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile wären ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft. Zölle unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit würden den USA und ihren Nato-Verbündeten schaden. Dies ergäbe weder sicherheits- noch wirtschaftspolitisch Sinn. Diese Zölle zu verhängen wäre absurd.

Jede Zollspirale ist eine immense Gefahr für die US-Wirtschaft und die Weltwirtschaft. Wirtschaftlich wird niemand von einem Handelskonflikt profitieren. Nationale Alleingänge und Zölle sind falsch. Die USA sollten sich an geltendes Handelsrecht halten und sich konstruktiv für eine Reform der Welthandelsorganisation WTO einsetzen.

Die Zölle bergen die sehr reale Gefahr eines seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehenen Handelskonflikts zwischen den USA und ihren engsten Verbündeten. Wir brauchen dringend neuen Schwung in den transatlantischen Beziehungen. Europa und die USA müssen entschieden in den Gesprächen über ein Industriegüterabkommen und die regulatorische Zusammenarbeit vorankommen. Ziel muss sein, Handelsbarrieren zügig abzubauen, statt neue zu errichten.“