USA wäre bester Partner, um dem Handel Regeln zu geben
Obwohl es Deutschland im Moment wirtschaftlich gut gehe, dürfe in den Bemühungen um ein transatlantisches Freihandelsabkommen nicht nachgelassen werden, fordert BDI-Präsident Ulrich Grillo im Interview mit dem Südkurier in Konstanz. TTIP sichere nicht nur im exportorientierten Deutschland zahlreiche Arbeitsplätze, sondern biete auch den europäischen Nachbarn, denen es nicht so gut gehe, eine große Chance. Zudem betreffe die Diskussion um das Freihandelsabkommen mit den USA auch die Frage, wer die Regeln und Standards für die Weltwirtschaft von morgen setze: „Wir gemeinsam mit den Amerikanern oder die Staaten im transpazifischen Raum mit ihren Partnern.“
Grillo betonte, dass er dem US-Verhandlungsführer Michael Froman vertraue und glaube, dass trotz einiger harter Verhandlungsbereiche die Gemeinsamkeiten in TTIP viel größer seien als die Unterschiede. Die USA seien der beste Partner Europas, um der Weltwirtschaft eine Ordnung und dem Handel Regeln zu geben. Dabei verhandele die EU auf Augenhöhe: „Wir haben keinen Grund, uns zu verstecken oder gar zu fürchten.“
Zugleich mahnte der BDI-Präsident: „Wenn wir die Gestaltung der Globalisierung anderen überlassen, dann werden wir das Nachsehen haben.“ Kritische Nachfragen, die berechtigt seien, sollen von den Verhandlungsteilnehmern stärker berücksichtigt werden. Dazu gehöre beispielsweise, den Investitionsschutz weiterzuentwickeln und die Verfahren für Investorenklagen zu reformieren.