„Wirtschaft kam kaum vor“
BDI-Präsident Ulrich Grillo kritisierte im Gespräch mit dem „Handelsblatt“, dass im Wahlkampf Wirtschaftsthemen weitgehend untergingen.
Wenn überhaupt, seien die falschen wirtschaftlichen Schwerpunkte gesetzt worden, etwa Managergehälter oder Mindestlöhne. „Wir brauchen weder einen gesetzlichen Mindestlohn noch eine gesetzliche Deckelung der Managergehälter. Und wir brauchen auch keine gesetzlichen Quoten für Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen. Die Politik scheint nach einer längeren Phase der Deregulierung der Meinung zu sein, wieder mehr regulieren zu müssen“, sagte Grillo.
Im Zuge der Finanzkrise sei das Vertrauen der Bürger in den Staat gewachsen. „Der Staat hat schnell reagiert, die Krise bekämpft, Banken gerettet und Konjunkturprogramme aufgelegt. Am Pranger stand die Finanzwirtschaft, aber die Realwirtschaft hat man kurzerhand mal gleich dazu gestellt, da wurde nicht immer sauber getrennt.“ So sei Misstrauen gegenüber der Wirtschaft entstanden. „Dass aber die Hauptursache der Krise die überbordenden Staatsschulden waren, losgetreten durch Sozialprogramme und Konsumausgaben, wurde unter den Teppich gekehrt.“