Worten jetzt Taten folgen lassen
„Nach der Verständigung auf eine Impfstrategie müssen Bund und Länder ihren Worten jetzt Taten folgen lassen und den nationalen Impfplan rasch mit konkretem Inhalt füllen. Weitere Verzögerungen und unverbindliche Versprechungen kann sich die Politik nicht leisten. Es geht darum, die Akzeptanz der Bevölkerung zu sichern und Deutschland so rasch wie möglich in die wirtschaftliche und gesellschaftliche Normalität zurückzuführen.
Wenn jedes Bundesland weiterhin von der Terminvergabe bis zur Impfstofflogistik seinen eigenen Weg geht, landen wir angesichts der im Sommer bevorstehenden Massenimpfungen in der Sackgasse. Anstelle von Impf-Kleinstaaterei müssen in den kommenden Wochen und Monaten die diversen Impf-, Test- und Eindämmungsstrategien von Bund und Ländern zusammengeführt und einem Stresstest unterzogen werden. Das Ziel eines Impfangebotes für jeden Bundesbürger bis zum Sommer lässt sich am besten durch ein bundeseinheitliches Vorgehen bei der Impforganisation erreichen.
Zu einer erfolgreichen Impfstrategie gehört auch ein überzeugender Fahrplan für Lockerungen, wo immer sie auf Basis verlässlicher Daten über das Infektionsgeschehen möglich werden. Nur so wird es der Wirtschaft vor Ort gelingen, daraus eine verlässlichere Planungsgrundlage abzuleiten. Die Unternehmen sind dringender denn je auf mehr Berechenbarkeit bei den politischen Entscheidungen angewiesen.
Es ist gut, dass alle Ideen für eine staatlich gelenkte Impf-Notwirtschaft ad acta gelegt wurden. Selbst in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie ist der Staat nicht der bessere Unternehmer. Private Pharmaunternehmen haben bei der Entwicklung des Impfstoffes und im Aufbau völlig neuartiger Produktionsanlagen ihre Innovationskraft und Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Die Unternehmen wissen um ihre gesellschaftliche Verantwortung und arbeiten konsequent daran, die Kapazitäten weiter zu steigern.“