Zukunft der Industrie

Deutschland darf sich nicht auf Erfolgen der deutschen Industrie auszuruhen. Es muss sich auf den digitalen Wandel einstellen.

In einem Gastbeitrag der Handelsblatt-Sonderbeilage "Industrie 4.0 – Die vierte industrielle Revolution" äußert sich Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, zur Zukunft der Industrie.

"Auf kaum eine andere hochentwickelte Volkswirtschaft passt die Beschreibung 'Industrieland' so gut wie auf die deutsche. Der reine Industrieanteil am BIP liegt in Deutschland bei 23 Prozent. Europaweit sind es nur 15 Prozent. Deutschland muss sich dennoch auf einen grundlegenden Wandel einstellen. Die Digitalisierung wird zentrale Paradigmenwechsel in der Industrie hervorrufen. Branchengrenzen lösen sich auf, neue Handlungsfelder entstehen, branchenübergreifende Kooperationsfirmen bilden sich.

Zudem ergeben sich völlig neue Geschäftsmodelle. Industrienahe Dienstleistungen gewinnen weiter an Bedeutung. Der BDI will die Chancen von Industrie 4.0 über die klassische Produktion hinaus für die gesamte Industrie nutzbar machen – durch seinen Einsatz gegenüber der Politik für Rahmenbedingungen, die Innovationschancen am Industriestandort Deutschland sichern und ausbauen. Durch die intelligente Vernetzung und deren Steuerung und Überwachung in Echtzeit kann etwa die Vision der personalisierten Medizin oder der Energiewende Wirklichkeit werden. Nur so lassen sich die industrielle Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit dauerhaft sichern – für bleibenden Wohlstand und neue Beschäftigung."

Sonderbeilage Handelsblatt: Industrie 4.0, 12. März 2014