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Zukunftsfähige Steuerpolitik für den Wirtschaftsstandort Deutschland

Es ist Zeit, unser Steuersystem in der 20. Legislaturperiode zukunftsfähig zu machen, um die Unternehmen angesichts der hohen Energiepreise und eines zunehmenden Standortwettbewerbs zu stärken. „Steuerpolitik der Zukunft“ setzt sich für wettbewerbsfähige und krisenfeste Unternehmensteuern in Deutschland ein.

Die Transformation der Wirtschaft, hohe Abgaben- und Energiekosten sowie ein zunehmender Standortwettbewerb führen zu einer außergewöhnlichen Belastung der deutschen Unternehmen. Daher kommt es jetzt darauf an, die steuerlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene zu verbessern:

Liquidität der Unternehmen stärken

Gerade in Verlustjahren muss die Liquidität der Unternehmen weiter gestärkt werden und hierzu sind weitere Maßnahmen für die Industrie notwendig. So sollte die Verlustverrechnung weiter verbessert werden, indem der Verlustrücktrag auf mehr als 10 Mio. Euro und für mindestens fünf Jahre zurück möglich ist. Der Verlustvortrag sollte vollumfänglich möglich und die Mindestbesteuerung ausgesetzt werden.

Investitionsanreize setzen

Zur Sicherung von Investitionen und Beschäftigung am Standort Deutschland brauchen die Unternehmen zielgenaue und umfassende Investitionsanreize. Für Investitionen in den Klimaschutz und in die Digitalisierung muss die Investitionsprämie dauerhaft eingeführt, die degressive AfA verlängert und die Forschungszulage auf ein international übliches Niveau ausgeweitet und entsprechend nachgebessert werden.

Nachhaltiges Steuerrecht schaffen

Gerade in einer Krisenzeit müssen die Unternehmen auch bei der Umsetzung der Klimaziele durch gezielte Maßnahmen für ein nachhaltiges Steuerrecht unterstützt werden. Die Stromsteuer in Deutschland muss an das europäische Mindestniveau angepasst und es müssen Anreize für die Nutzung klimafreundlicher Mobilität und die energetische Gebäudesanierungen gesetzt werden.

Unternehmensteuern modernisieren und vereinfachen

Für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort ist eine Modernisierung und Vereinfachung der Unternehmensteuern unverzichtbar. Dies gilt besonders für die bevorstehende globale Mindeststeuer für Unternehmensgewinne, aber auch für die Besteuerung von Personenunternehmen.

Compliance-Pflichten reduzieren und Steuerverfahren digitalisieren

Der steuerliche Compliance-Aufwand der Unternehmen muss reduziert werden, damit dieser in Zeiten knapper Ressourcen noch bewältigt werden kann. Dazu muss die Betriebsprüfung weiter beschleunigt und insbesondere eine stärkere Digitalisierung des Steuerverfahrens vorangetrieben werden.

Gemeinsam steuerpolitische Weichenstellungen setzen

Die aktuelle Krise bedingt eine neue Priorisierung und einen langfristig angelegten steuerpolitischen Horizont. Deshalb startet der BDI zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden einzelner Industriebranchen die Initiative „Steuerpolitik der Zukunft“. Die Initiative setzt sich für ein wettbewerbsfähiges, nachhaltiges und einfaches Unternehmensteuerrecht ein. Eine Reform der Unternehmensteuern und ein zukunftsfähiges Steuersystem müssen in der 20. Legislaturperiode Priorität haben, um auch weiterhin Wachstum und Beschäftigung in Deutschland sicherstellen zu können.